Kamine

Wenn im Kamin das Feuer prasselt und die Scheite knacken, wird es wohlig warm im Haus. Neben dem Brennstoff Holz kommen auch Pellets, Heizöl oder Erdgas für moderne Kamin- und Kachelöfen in Frage.

Kamine

Kamine unterscheiden sich auch durch die Art der Wärmeabgabe. Strahlungswärme empfindet man dabei als angenehmer, denn sie erwärmt Körper direkt. Weil es ein so großes Angebot gibt, geben wir einen Überblick über die beliebtesten Kamine und Öfen.

Für viele Eigenheimbesitzer ist ein eigener Kaminofen oder Heizkamin längst keine Selbstverständlichkeit. Dabei gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Feuerstätten, die durch ihre natürliche Wärme eine angenehme Atmosphäre im Haus schaffen. Und auch die Installation ist längst nicht so kompliziert und schmutzig, wie mancher vielleicht glaubt.

Wer einen Kamin, einen Kachel- oder Pelletofen einbauen möchte, sollte sich unbedingt mit seinem Schornsteinfeger beraten. Achten Sie schon im Vorfeld darauf, dass der Raum, in dem Sie die Feuerstätte unterbringen wollen, mindestens zwölf Quadratmeter groß ist. In der Wand hinter und in der Decke oberhalb des Kamins oder Ofens dürfen keine elektrischen Leitungen verlaufen, der Fußboden muss stabil genug sein, um die Last zu tragen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Gerätetechnik deutlich weiterentwickelt. Dies gilt für die Senkung der Emissionen wie für die Steigerung des Wirkungsgrades. Fabrikneue Kaminöfen, Heizkamine und Kachelöfen verursachen heute nur noch rund 20 Prozent der Emissionen von Geräten, die in den 1970er Jahren produziert worden sind.

Offener Kamin vs. geschlossener Kachelofen

Während klassische Kamine früher offen waren und dadurch nur eine sehr geringe Heizleistung erzielten, sind moderne Kamine in der Regel geschlossen. Der optische Effekt ist durch verglaste Türen oder Glaskeramikscheiben nahezu der gleiche, hinsichtlich ihrer Heizwirkung arbeiten die geschlossenen Kaminöfen und Heizkamine jedoch wesentlich effizienter. Bis zu 85 Prozent des Brennstoffs wandeln sie in Wärme um. Bei geschlossenen Kaminen lässt sich auch die Luftzufuhr besser regulieren, wodurch der Brennstoff kontrollierter genutzt und die Emissionswerte deutlich verringert werden können. Wer den Kaminbau schon vor der Umbau- bzw. Sanierungsphase plant, kann sich ein Modell anfertigen lassen. Hier finden Heizeinsätze Verwendung, die individuelle Formen zulassen und später mit dem gewünschten Material, z. B. Fliesen, Granitplatten oder Putz, gestaltet werden.

Kamine im Überblick

Der Kachelofen: Hier steht nicht unbedingt die Sicht auf die Flammen im Vordergrund, sondern das Heizen. Zum Teil haben Kachelöfen also nur eine Metallklappe zur Befüllung und keine Sichtscheibe. Unterschieden wird zwischen Warmluftkachelöfen, die über Kanäle 70 Prozent Konvektionswärme und über ihre Kacheln ca. 30 Prozent Strahlungswärme sowie Grundöfen, die durch keramische Züge und Schamottesteine zumeist Strahlungswärme abgeben. Ein Kombiofen verbindet diese Heiztechniken. Bei Kachelöfen unterscheidet man zwischen Grundkachelofen und Warmluftkachelofen.

Der Grundkachelofen: Der „Urtyp“ des Kachelofens gibt die gespeicherte Wärme über zehn bis zwölf Stunden ab – als angenehme Strahlungswärme. Die im Feuerraum erzeugte Hitze wird gespeichert und über keramische Heizgaszüge durch den Ofenkörper zum Schornstein geführt. Im Ofeninneren steckt heute ein modernes Heizsystem, das die längere Aufheizzeit durch lang anhaltende Speicher- und Strahlungswärme vergessen lässt.

  • Heizleistung: von 2 bis 10 kW
  • Wärmeart: Strahlungswärme
  • Vorteile: gute Wärmespeicherfähigkeit, langsame & gleichmäßige Wärmeabgabe über Stunden

Der Warmluftkachelofen: Der Warmluftkachelofen spendet schnell Wärme. Dieser Typ eignet sich für die Einzelraumheizung und die Beheizung mehrerer Räume. Herzstück eines Warmluftkachelofens ist der Heizeinsatz aus Grauguss oder Stahl. Bei der Wärmeabgabe ist zu beachten, dass diese zu zirka 70 % über Konvektionswärme und nur zu 30 % über Strahlungswärme erfolgt. Die Gestaltung kann Ihren Wünschen und den baulichen Maßanforderungen angepasst werden.

  • Heizleistung: von 6 bis 15 kW
  • Wärmeart: etwa 70% Konvektions- und 30% Strahlungswärme
  • Vorteile: schnelle, regelbare Wärmeabgabe, Beheizung von Nebenräumen möglich, relativ preiswert, kurze Montagezeit, große Brennstoffauswahl

Der Heizkamin: Als Heizkamin bezeichnet man in der Regel einen Kamin, der aus einem Heizeinsatz besteht, der wiederum individuell oder mit einem vorgefertigten Bausatz aus Steinen ummantelt wird. Die Flammen sind durch eine Scheibe sichtbar. Über Warmluftöffnungen strömt erwärmte Luft zurück in den Raum (Konvektionswärme). Die Ummantelung kann je nach Material (-stärke) aber auch einen hohen Speichergrad aufweisen und zusätzlich angenehme Strahlungswärme abgeben. Mit einem Einsatz aus Stahl oder Gusseisen ausgerüstet, erhöht der Heizkamin die Energieausbeute mit gezielter Verbrennungsluftversorgung und Wärmetauscher auf etwa 75 %. Moderne Exemplare geben nicht nur Strahlungswärme und konvektive Wärme im Aufstellraum ab; sie können die warme Luft auch in Nachbarräume leiten.

  • Heizleistung: von 5 bis 15 kW
  • Wärmeart: Konvektions- und Strahlungswärme
  • Vorteile: gute Heizleistung, schnelle, regelbare Wärmeabgabe, problemlose Integration in Zentralheizungsanlage möglich

Der Kaminofen: Ein Kaminofen steht frei im Raum, ist schnell angeschlossen und bei Bedarf auch wieder abgebaut. Eine Scheibe gibt freie Sicht auf die Flammen, die Wärmeabgabe erfolgt meist überwiegend durch Konvektion. Der Anteil Strahlungswärme kann erhöht werden, wenn z. B. der Mantel aus Gusseisen oder Stahlblech mit Kacheln verkleidet wird. Statt mit Holz kann er auf Wunsch auch mit Pellets bestückt werden (Pelletofen). Kaminöfen sind vergleichsweise preiswert und lassen sich auch nachträglich einbauen. Innerhalb kürzester Zeit verbreiten sie Wärme. Allerdings hält diese nur so lange an, wie das Feuer auch brennt. In der Regel reicht der Brennstoff Holz etwa ein bis zweieinhalb Stunden. Heizt man mit Briketts, ist immerhin eine sogenannte Gluthaltung von bis zu zehn Stunden möglich. Mit den gängigen 6 bis 9 kW lassen sich problemlos bis 60 m2 große Räume beheizen.

  • Heizleistung: von 5 bis 10 kW
  • Wärmeart: Konvektionswärme
  • Vorteile: sehr gute Heizleistung, schnelle, regelbare Wärmeabgabe, preiswert, schnelle Montage, optimal für Niedrigenergiehäuser

Der Pelletofen: Pelletöfen zeichnen sich durch komfortable Bedienung und effektive Brennstoffausnutzung aus. Durch ihre geringe Restfeuchte besitzen Holz-Pellets einen hohen Heizwert bei minimalen Emissionen. Die ca. 3 cm großen Pellets werden automatisch aus dem integrierten Vorratsbehälter in den Brenntopf gefördert. Dort findet der kontrollierte Abbrand statt. Mit einem großen Vorratsbehälter reicht eine Füllung für den Dauerbetrieb von bis zu vier Tagen.

  • Heizleistung: von 2 bis 13 kW
  • Wärmeart: Konvektionswärme
  • Vorteile: selbsttätige Befüllung, sehr hohe Energieeffizienz, minimale Emissionen – da CO2-neutral, Fördermittel von bis zu 1000 Euro möglich ( über KfW oder Bafa beantragen)

Wasserführender Kamin: Nutzen Hausherren Solarenergie zum Erwärmen des Brauch- und Heizungswassers, kann ein Kachelofen mit Kesseltechnik und integriertem Wärmetauscher die Anlage zusätzlich unterstützen. Im Sommer sorgt Sonnenenergie für die Warmwasserbereitung, in der kühleren Jahreszeit arbeitet der Kachelofen. Er beheizt die Räume, liefert die Energie für Warmwasser zum Duschen und versorgt Heizkörper oder Fußbodenheizung mit Heizungswasser. Dazu notwendig ist ein Energie- bzw. Pufferspeicher, der über eine Steuerung alle Vorgänge selbstständig regelt.

Gas- und Bioethanolkamin: Statt mit Holz, Pellets oder Kohle, kann man Kamine auch mit Gas oder Brennpasten betreiben. Gaskamine benötigen ein Abgasrohr und geben brauchbare Wärme ab. Holzscheitimitate erzeugen den Eindruck eines echten Kaminfeuers. Bei Bioethanolkaminen wird eine brennbare Flüssigkeit oder ein Gel rußfrei verbrannt, weshalb diese Kamine keinen Schornstein benötigen. Praktisch vor allem für Mieter und einfach zu handhaben, aber auch nicht so authentisch und fast ohne Heizwirkung. Feuerstellen, die mit Bioethanol betrieben werden, sind genehmigungsfrei und benötigen keinen Abzug! Sie können die entsprechenden Dekokamine also an jeder beliebigen Stelle platzieren. Zum Heizen eignen sie sich allerdings nicht.

Qualität sollte auch beim Kauf eines Kamin- oder Kachelofens Priorität haben. Am CE-Zeichen erkennen Sie, dass die Feuerstätte den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Außerdem müssen Kleinfeuerungsanlagen laut Bundesimmissionsschutzgesetz mit Feinstaubfiltern ausgerüstet sein und dürfen die Grenzwerte für Staub von 150 mg/m3 und für Kohlenmonoxid von 4 g/m3 nicht übersteigen.

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