Algen im Teich

Es gibt zwar kein Patentrezept, dafür aber patente Rezepte gegen Teichalgen. Gegen die Algenplage lässt sich mit einem ausgewählten Pflanzenbewuchs, tierischen Helfern oder Mikroorganismus effiktiv vorgehen. Doch vor allem die richtige Teichplanung und -pflege verhindert, dass sich überhaupt Algen in größerer Anzahl im Gartenteich bilden.

Algen im Teich natürlich beseitigen
Teichalgen: natürliche Abhilfen. Es gibt viele naturverträgliche Methoden, um gegen Algenplagen vorzugehen.

In unseren Gartenteichen sind die Verhältnisse völlig anders als in freien und großen Naturgewässern. In natürlichen Seen werden die im Wasser schwebenden Algen von winzigen Krebsen und Einzellern gefressen, die in künstlichen Teichen kaum vorhanden sind. Hinzu kommt, dass in den meisten Teichen Fische gehalten werden. Durch übermäßige Fütterung und die Ausscheidungen der Fische entsteht ein Überangebot eines oder mehrerer Nährelemente. Dieses Ungleichgewicht der Nährstoffe fördert das Wachstum der Algen im Teich.

Wie Sie ganz einfach den Teich biologisch reinigen können, erfahren Sie im Video:

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Teichalgen sind einfach gebaute, kleine Pflanzen, die schwebend (Schwebalgen) oder festsitzend (Fadenalgen) im Wasser leben. Bei einem zu starken Wachstum von Algen kommt es zum Kohlensäuremangel im Teich und einem rasanten Anstieg des pH-Werts. Die Folge ist ein Umkippen des Teichwassers. Lassen Sie deshalb Pflanzen und Tiere zum Einsatz kommen, die das Wasser stets sauber und klar halten

Wasserpflanzen im Kampf gegen Algen im Teich

Nützliche Wasserpflanzen treten in natürliche Konkurrenz zu den unerwünschten Algen im Teich: Wuchsfreudige Schwimmpflanzen wie Krebsschere, Wasserpest, Tannenwedel, Hornkraut, Froschbiss oder Wasserlinse saugen viele Nährstoffe aus dem Teichwasser, die dann den Algen nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch durch Verschattung machen Sie den Algen im Teich das Leben schwer: Wasserpflanzen mit großen Schwimmblättern wie Seerose, Feenmoos, Wasserhyazinthe oder Lotus sperren Sonnenlicht aus dem Teich aus, das Fadenalgen so besonders lieben. Auch Binsen, Rohrkolben und Simse sollten Sie anpflanzen. Die effektivsten Algenvernichter sind allerdings Schnecken und Muscheln, wie z. B. Posthorn- und Spitzschnecke. Die sogenannte Malermuschel filtert bis zu 600 Liter Wasser am Tag!

Algenblüte bekämpfen

Wird es im Sommer warm, explodiert plötzlich das Grün im Teich – leider vor allem die Fadenalgen im Wasser! Die sogenannte Algenblüte wird durch das Nährstoff-Überangebot im Teich und die höhere Wassertemperatur begünstigt. Zwar erzeugen die Teichalgen zunächst über die Photosynthese viel Sauerstoff, aber spätestens wenn Sie absterben, zum Grund sinken und verrotten, verschlechtert sich die Wasserqualität rapide. Daher sollten Sie bereits während der Algenblüte alle greifbaren Fadenalgen abschöpfen und so das Umkippen des Teichs verhindern, ehe die Wasserqualität einbricht und das Leben im Teich gefährdet.

Neben dieser lebendigen „Teichpolizei“ hat sich der Einsatz von Mikroorganismen bewährt (z. B. von Söll oder Sobo Aqua doc), die schon bei einer anfänglichen Trübung des Wassers durch winzige Schwebteilchen eingesetzt werden können. Neu auf dem Markt sind 2-Phasen-Kombiprodukte, durch die das Teichwasser stabilisiert, Trübstoffe gebunden und kolloidale Schwebteilchen und Algen verursachende Nährelemente eliminiert werden. Daneben gibt es mechanische Durchlauf- und Druckfiltersysteme, die Schwebstoffe regelmäßig aus dem Wasser filtern und überschüssige Nährstoffe im Teichwasser abbauen. Diese Helfer lassen Sie wieder klar blicken – bis auf den Grund!

Algen nach Teichneuanlage

Weniger schlimm ist das sprunghafte Auftreten von Algen nach einer Neuanlage eines Teiches. Das biologische Gleichgewicht hat sich noch nicht eingestellt. Ein frisch gefüllter Teich hat meist viel mehr gelöste Nährstoffe im Wasser als die frisch gepflanzten Wasserpflanzen aufzehren können. Auch die Mikroorganismen im Wasser brauchen etwas Zeit, bis sie die überschüssigen Stickstoffverbindungen und organischen Stoffwechselprodukte der Teichfische abbauen können. Diese Frühjahrs-Algenblüte kann sich die ersten paar Jahre immer wieder einstellen. In der Regel verschwinden die Algen aber nach kurzer Zeit "von selbst", wenn die Wasserpflanzen zu wachsen beginnen und den Algen im Teich die Nährstoffe wegnehmen.

Großer Teich = weniger Algen

In großen Teichen ist das biologische Gleichgewicht stabiler: Vor allem die Teichtiefe wirkt regulativ. Hier bleibt das Wasser selbst in warmen Sommern kühl. Ein natürlicher Strom von warmen Oberflächen- und kaltem Tiefenwasser sorgt für einen guten Sauerstofftransport im Teich. Unterstützend wirkt hier ein kleiner Springbrunnen, der das Wasser mit Sauerstoff anreichert. Praxistipp: Bei Filterpumpen sollten Entnahmestelle und Rückfluss möglichst weit auseinander liegen!

Die Wasserhärte ist ein wesentlicher Faktor, der das Wachstum von Algen im Teich begünstigt: Regenwasser statt Leitungswasser zum Auffüllen des Teiches zu verwenden, beugt daher auch einer unkontrollierten Algenblüte vor. Unbedarft wird oft Kalkstein zur Randgestaltung des Gartenteichs verwendet. Im Wasser bläst sich der Kalkstein auf und lässt sich die Algen im harten, kalkhaltigen Wasser springhaft vermehren. Als Gegenmaßnahme kann man Torftabletten oder mit saurem Torf gefüllte Netze in den Teich absenken. Die Gerbstoffe des Torfs säuern das Wasser leicht und schwächen so die Algenbildung.

Fotos: Thomas Heß, Fotolia

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