Balkongeländer

Ein gut geplanter Balkon kann den Wohnraum um ein zusätzliches Sommer-Zimmer erweitern. Windgeschützt lässt sich hier auch in der Etagenwohnung die Sonne genießen und ein grünes Kleinod anlegen.

Balkongeländer: Balkonbrüstung

Das Balkongeländer entscheidet dabei wesentlich über Charakter und Gestalt des Balkons: Massive Brüstung, filigranes Metall-Geländer oder schlichte Holzverkleidung mit Handlauf. Zudem macht das Balkongeländer den Freisitz erst nutzbar – ohne die Absturzsicherung könnte man das Sonnenbad in luftiger Höhe wohl kaum entspannt genießen!

Schutz vor einem ungewollten Fehltritt (und dem Absturz in die Tiefe) sollte jedes Balkongeländer bieten. In sachen Optik und Wirkung unterscheiden sich die verschiedenen Bauarten aber voneinander: Eine massiv gemauerte Balkonbrüstung macht den Balkon oder die (halb) eingezogene Loggia besonders geschützt vor Wind und neugierigen Blicken der Nachbarn. Die steinerne Brüstung vermittelt ein besonders hohes Maß en Sicherheit und Geborgenheit. Die Brüstung aus verputztem Mauerwerk braucht kaum Pflege – einen zuverlässigen Wasserablauf vorausgesetzt. Sie ist zugleich stabil genug, um üppig bepflanzte Balkonkästen zu tragen oder dem Sonnenschirm Halt zu geben.

Filigrane Geländer aus Metall lassen sich leicht montieren – und auch nach vielen jahren einfach gegen ein gefälligeres Modell austauschen (z. B. im Rahmen einer Balkonsanierung). Der Nachteil von Metall-Geländern: Zwischen den Stäben pfeift der Wind durch und auch den neugierigen Blicke der Nachbarn kann das filigrane Balkongeländer nichts entgegenhalten. Mehr Sicht- und Windschutz bieten Balkongeländer mit Holzplanken: Sie sind günstig zu bauen und garantieren einen guten Schutz für Ihre Privatsphäre auf dem Balkon – dennoch wirken sie leichter als massive Brüstungen und erlauben vereinzelte Durchblicke in den Garten. Doch Wind und Wetter zehren an den Holzbauteilen. Hier müssen Sie regelmäßig den Holzschutz erneuern. Ist das Holz irgendwann völlig morsch bleibt nur noch die Balkonsanierung! Zur Sanierung verwitterter Balkonbrüstungen eignen sich für Heimwerker vor allem Lösungen mit wartungsfreien Balkonverkleidungen aus Kunststoff.

Balkongeländer: Ab welcher Höhe Pflicht & wie hoch?

Die Bauordnungen der Länder schreiben vor, wann ein Geländer Pflicht ist und wie hoch dieses ausgeführt werden muss. Für alle begehbaren Flächen (Balkone, Terrassen, Loggien, Eingangspodeste, begehbare Garagendächer, ...) sind Absturzsicherungen im Form eines Geländers zu bauen, wenn diese Fläche mehr als 1m über dem umgebenden Terrain liegt. Im Alltag heißt das: Muss man mehr als 5 Stufen erklimmen, ist die Terrasse auch mit einem Geländer zu sichern!

Damit das Balkongeländer ausreichend Schutz vor einem unbeabsichtigten Sturz bietet, braucht das Geländer eine gewisse Höhe. Auch dieses Maß schreiben die Landesbauordnungen vor. Die Balkonbrüstung in einem Neubau muss mindestens 100cm hoch sein. Steigt die mögliche Absturzhöhe über 12m (etwa ab dem 4. Geschoss), muss das Geländer sogar 110 cm messen. Wenige Länder (NRW und Rheinland-Pfalz) erlauben zum Teil geringere Brüstungshöhen.

Geländer sind Gemeinschaftseigentum!

Bei Eigentumswohnunge in einer Eigentümergemeinschaft stellt sich immer wieder die Frage: Zählt das Balkongeländer zum Sondereigentum des einzelnen Wohnungseigentümers oder zum Gemeinschaftseigentum der Wohnungseigentümergemeinschaft? Hintergrund der Frage ist meist ein Streit über die Kosten der Balkonsanierung und wer diese bezahlen muss. Die Antwort ist eindeutig: Balkongeländer sind zwingendes Gemeinschaftseigentum. Denn wird das Balkongeländert verändert, wandelt sich dadurch auch die äußere Gestaltung des Gebäudes. Damit ist das Balkongeländer nach § 5 Abs. 1 WEG zwingend Gemeinschaftseigentum – was nicht nur die Frage der Kostenübernahme betrifft, sondern auch allen WEG-Mitgliedern das Recht zuspricht, über eine (beabsichtigte) Veränderung am Gemeinschaftseigentum (= Balkonsanierung) zu beraten und abzustimmen.

Balkonbrüstung sanieren

 Wer sich zukünftig das regelmäßige Lackieren der Balkonverkleidung ersparen will, kann zu wartungsfreien Kunststoffpaneelen greifen, um die Brüstung blickdicht und absturzsicher zu machen: Hochwertige, umweltfreundliche Kunststoffprofile (z. B. von Baukulit, in verschiedenen Abmessungen und den Standardfarben Weiß, Braun und Grau) sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Umwelteinflüsse, sodass sie Verrottung, Schimmel und Mikroorganismen keine Angriffsmöglichkeit bieten. Dank der geschlossenen, glatten Oberfläche der UV-beständigen Paneele genügt zur Reinigung der Brüstung ein feuchter Lappen und etwas Kunststoffpflege. Die Verarbeitung ist einfach: Eine Balkonbrüstung kann jeder Heimwerkern leicht selbst sanieren.

Balkon kindersicher gestalten

Kinder entdecken gern ihre Umwelt: Klettern und Toben gehört dazu. Damit Kinder die Balkonbrüstung nicht als Klettergerüst nutzen, sollten Geländerstäbe immer senkrecht verlaufen oder die verbaute Brüstung ein Hochsteigen zuverlässig verhindern (kein Leitereffekt). Der Abstand zwischen senkrechten Geländerstäben sollte 12 cm nicht überschreiten, damit kleinkinder ihren Kopf nicht zwischen den Geländerstäben durchstecken können und festklemmen. Zwischen waagerecht angebrachten Elementen sollten nicht mehr als zwei Zentimeter Platz bleiben, um Kinder nicht zum Hochklettern zu animieren! Eine innenliegende Balkonbespannung kann das Hinaufklettern zusätzlich erschweren – zumindest solange die Kinder klein sind.

Fotos: Baukulit/HLC

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