Ein völlig emissionsfreies Haus wird es wohl nicht geben. Viele Allergene kommen auch in der freien Natur vor.
Anstrich ohne Reizstoffe
Weiß geht immer. Es sorgt auf natürliche
Weise für helle Räume und lässt sich gut mit
anderen Farbtönen und farbigen Einrichtungsgegenständen kombinieren.
Umso besser, wenn der Anstrich, wie
hier von Alpina, zudem frei von Reizstoffen,
Lösemitteln, Weichmachern und Konservierungsstoffen ist und sich problemlos verarbeiten lässt. Geeignete Produkte, insbesondere für Allergiker, lassen sich über einschlägige Qualitätsempfehlungen finden, darunter vom TÜV Nord oder der Zeitschrift Öko-Test. Dass Dispersionsfarben ohne Konservierungsstoffe schneller verderben
als herkömmliche Produkte, stimmt so nicht. Werden sie beispielsweise unter hygienischen Bedingungen produziert, wie sie in der Lebensmittelindustrie üblich sind, halten sie ebenso lange wie ihre konventionellen Konkurrenten.
Schadstofffilter GK-Platte
Wer das Dachgeschoss ausbaut oder mit neuen
Trennwänden den Grundriss verändert, kann ebenfalls etwas für gesunde Raumluft tun. Gipskartonplatten, hier von Knauf, haben aufgrund ihrer Porosität feuchteregulierende
Eigenschaften. Manche Produkte binden
auch Schadstoffe aus der Luft.
Atmungsaktive Tapeten
Geprägte Vliestapeten, hier von Erfurt, kommen ohne den Einsatz von Weichmachern oder PVC, Vinyl und ähnlich geschäumten Kunststoffen aus. Ihre Struktur erhalten sie durch ein spezielles Prägeverfahren. Damit bleiben die Wände diffusionsoffen. Die Beläge
sind strapazierfähig und mehrfach überstreichbar.
Naturboden aus Echtholz
Echtholzböden, hier von Tarkett, gehören zu den
Klassikern unter den wohngesunden Bodenbelägen.
Die Designauswahl ist groß, die Verlegung aufgrund moderner Klicktechnik oft einfach. Naturbelassene Holzböden haben noch einen weiteren Vorteil: Sie verhindern die elektrostatische Aufladung.
Schimmelbefall – was ist zu tun?
Keine Frage: Der Pilz muss weg – und zwar sofort.
Je frischer der Befall und je geringer die Ausbreitung, desto einfacher ist die Sanierung. An den Anfang gehört immer die Suche nach den Ursachen – und das Abstellen.
Das können Sie selbst tun: Kleinere Schimmelflecken in Fensterlaibungen oder Zimmerecken sprühen Sie mit 70- bis 80-prozentigem Alkohol oder Spiritus ein, um die Sporen zu binden. Dann wischen Sie die Flächen mit einem alkoholgetränkten Lappen ab (Achtung: Brandschutz!). Lüften Sie den Schadensbereich bei der Sanierung gut und schließen Sie die Türen zu anderen Räumen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie Haushaltshandschuhe anziehen und eine Atemschutzmaske sowie eine Schutzbrille als Spritzschutz aufsetzen.
Schimmelpilze dürfen niemals trocken entfernt werden! Klären Sie ab, ob hinter einem vermeintlich oberflächlichen Befall weiterer Schimmel lauert, etwa im Putz. Das sollten Sie lassen: Bei größeren verschimmelten Flächen oder verstecktem Befall müssen Profis ran. Das
gilt auch dann (selbst bei kleinen Schimmelstellen), wenn Sie unter Allergien oder Asthma leiden oder ein schwaches Immunsystem
besitzen.
Heute schon richtig gelüftet?
Lassen Sie mindestens zwei- bis viermal pro Tag
frische Luft in Ihre Wohnräume, je nachdem wie oft Sie sich darin aufhalten. Als Faustregel gilt: Besser Türen und Fenster kurz zum Stoßlüften öffnen als längere Zeit in Kippstellung zu belassen. Kurzes Querlüften bei weit geöffneten gegenüberliegenden Fenstern
ist die wirksamste Strategie, feuchte Luft inklusive chemischer Bestandteile nach draußen zu befördern und frische, trockene hineinzulassen.
Aber wer ein Haus baut oder seine Wohnung renoviert, kann darauf achten, möglichst wenig Schadstoffe neu hineinzutragen! Sogar beim normalen Wohnen helfen unsere Tipps, um die Schadstoffbelastung für alle Bewohner zu senken:
Wohngifte will niemand dauernd einatmen müssen: Daher ist bei der Auswahl von Möbeln, Bodenbelägen und Dekoartikeln darauf zu achten, dass die Dinge keine Chemikalien ausgasen können. Natürliche Materialien, unbehandeltes Holz und ökologisch hergestellte Produkte sind zwar oft etwas teurer in der Anschaffung, dafür fügen sie Ihrem Zuhause in der Regel weit weniger Schadstoffe hnizu als kunststoffbeschichtete Möbel und Billigware voller Weichmachern!
Fotos: VPB, Hersteller
Wohngifte: Verbraucherzentrale bietet Online-Schadstoffberatung an
Gerade in der eigenen Wohnung, wo wir viel Zeit verbringen und uns vom Alltag erholen wollen, sind Wohnschadstoffe, die aus Möbeln, Teppichen und Farben ausgasen, ein Ärgernis. Welches Material wie viel Wohngift verströmt, können Verbraucher nun online erforschen.
In einer jüngst erhobenen Studie 2020 äußerten sich mehr als 8 von 10 EU-Bürgern besorgt über giftige Chemikalien in Alltagsprodukten und in der Umwelt (Euro Barometer vom 03.03.2020). Für Verbraucher/-innen wie Heimwerker/-innen ist es jedoch nicht leicht, schadstoffarme Produkte oder Schadstoffe zu erkennen. Für sie bietet die Verbraucherzentrale NRW zur Unterstützung eine kostenlose Online-Schadstoffberatung an unter: www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe
Expertenwissen zu Wohnschadstoffen im Haus
Wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen beantworten Schadstoffanfragen zu ganz unterschiedlichen Schadstoffthemen von Asbest bis Spielzeug. Alle Ratsuchenden erhalten eine individuelle Antwort per E-Mail. Antworten auf Anfragen von allgemeinem Interesse werden zusätzlich anonymisiert und nach Produktgruppen sortiert. Etwa 50 beantwortete Fragen können Interessenten bereits jetzt dort finden.