Vorschlaghammer
Der Vorschlaghammer ist ein wahrer Kraftprotz: Nach DIN 1042 muss der stählerne Hammerkopf ein Gewicht von 5 bis 15 kg aufweisen, der auf einem 60 bis 120 cm langen Stiel befestigt ist. Der Vorschlaghammer kommt wegen seiner hohen Schlagenergie überwiegend für grobe, kräftezehrende Arbeiten (im Steinbruch, in der Stahl-Schmiede oder bei Abbrucharbeiten auf der Baustelle) zum Einsatz.

Der lange Hammerstiel macht den Vorschlaghammer erst nutzbar: Wegen des hohen Gewichts des Hammerkopfs würde man das monströse Schlagwerkgzeug ohne den entsprechend langen Hebel kaum führen können. In der Regel wird der Vorschlaghammer (auch Abbruchhammer, Lehmann oder Mottek genannt) beidhändig gehührt.
Charakteristisch für den Vorschlaghammer ist der schwere Kopf mit einseitiger, quadratischer Bahn (plane Aufschlagfläche) und gegenüberliegender Pinne (das keilförmig zulaufende Ende des Hammerkopfes). Verläuft die Pinne parallel zum Hammerstiel, nennt man den Vorschlaghammer auch Kreuzschlaghammer. Besitzt der Hammerkopf zwei plane, quadratische Bahnen, handelt es sich um einen Fäustel!
Solidität schafft Sicherheit am Vorschlaghammer
Extrembeispiel ist der Vorschlaghammer Gustav von Gedore: Der fünf Kilogramm schwere geschmiedete Kopf ist mit einem Stahlrohr verbunden, das in einen Gummimantel eingebunden ist. Geriffelte Greifzonen erleichtern die Handhabung, das weiche Griffmaterial dämpft die auftretende Schlagenergie an den Händen des Anwenders. Durch den Metallkern und die formschlüssige Verbindung zum Kopf gilt dieses Schlagwerkzeug als sicherster Vorschlaghammer überhaupt – die Abziehkraft des Kopfes liegt bei mehr als 14 Tonnen und damit weit jenseits der in der Praxis auftretenden Kräfte. Mit rund 150 Euro kostet der Hammer zwar beinahe soviel wie drei übliche Markenhämmer dieses Typs, dürfte aber deren gemeinsame Lebensdauer noch übertreffen.
