Bereits seit 1971 wird der "Vogel des Jahres" prämiert: Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) waren damit die ersten, die durch die jährliche Proklamation eines Vogels des Jahres auf die Gefährdung der Tiere und ihrer Lebensräume aufmerksam gemacht haben.
Vogel des Jahres 2020
Liebe, Glück und Frieden – dafür steht die Turteltaube symbolisch. Die Realität der Vogelart sieht mittlerweile allerdings anders aus: Innerhalb der letzten 25 Jahre ist der Bestand der Turteltaube um etwa 62% zurückgegangen. Dafür verantwortlich ist einerseits der schwindende Lebensraum von strukturreichen Wald- und Feldrändern, andrerseits die illegale und legale Jagd auf dem Zugweg der Vögel von und nach Afrika. Damit die Bedrohung der Tauben abnimmt, soll diesem Zustand durch die Auszeichnung zum ,,Vogel des Jahres 2020'' Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zusätzlich soll eine Petition die Bundesumweltministerin auffordern, sich für einen Jagdstopp einzusetzen.
Foto: Pixabay/John_Ioannidis2 Vogel des Jahres 2019
Der Gesang der Feldlerche läutet den Frühling ein: Von der Morgendämmerung bis zum Abend hörte man den Vogel des Jahres 2019 früher oft singen, doch es ist still über den Feldern geworden! Seit 1998, als der begabte Singvogel zum ersten Mal den Titel verliehen bekam, ist die Polulation in Deutschland um mehr als ein Viertel zurückgegangen.
Foto: kathy2408 / pixabay Vogel des Jahres 2018
Der Star ist den Menschen vertraut: Man kennt die atemberaubenden Schwarmformationen, in denen der Vogel des Jahres 2018 mit hunderttausenden Artgenossen über den Himmel zieht. Virtuos ist sein Gesang – wie kein anderer Vogel kann er Umgebungsgeräusche perfekt nachahmen (vom Hundebellen, über ein Handyklingeln bis zur Alarmanlage) und in seinen Gesang einbauen. Doch der Bestand an Staren nimmt ab.
Foto: papaya45 / pixabay
Die Wahl zum Vogel des Jahres hat immer auch einen tragischen Aspekt: Der Ehrung geht in aller Regel eine starke Dezimierung der Vogelart in freier Wildbahn voraus! Weil der Mensch den Lebensraum der Vögel zerstört und natürliche Habitate einer Vogelart verschwinden, sind die zum Vogel des Jahres gewählten Arten bereits stark in ihrem Bestand reduziert oder sogar akut vom Aussterben bedroht.
Mehrfach ausgezeichnet: Vogel des Jahres
Trotzt der Aufmerksamkeit, die mit der Wahl zum Vogel des Jahres verbunden ist, und dem gesteigerten Bewusstsein für Artenschutz und Artenvielfalt, bleiben viele Vogelarten weiterhin gefährdet. So ist es in der Geschichte des "Vogels des Jahres" bereits mehrfach vorgekommen, dass ein und dieselbe Art erneut gekürt wurde: wie etwa der Weißstorch (1984, 1994), der Eisvogel (1973, 2009) und im letzten Jahr die Feldlerche (1998, 2019). Die erneute Wahl der Feldlerche wird explizit damit begründet, dass seit der ersten Wahl 1998 mehr als jeder vierte Vogel aus Deutschland verschwunden ist.
Eine komplette Liste "Vogel des Jahres" – seit 2000 einheitlich für Österreich – finden Sie hier >>