Rollrasenverlegung Rasenrollen fachgerecht verlegen
Rollrasen ist ab Werk robust, kräftig und schön dicht. Die Rollrasenverlegung ist mit einigen Helfern an nur einem Tag erledigt – wo morgens noch Ödnis war, ist abends dichter, grüner Rasen. Die Vorteile von Rollrasen liegen auf der Hand, die Bodenvorbereitung entspricht weitestgehend der bei Aussaaten. Ob Spiel-, Gebrauchs- oder Trockenrasen – beim Rollrasen gibt es genau wie bei Saatgutmischungen unterschiedliche Rasentypen für jede Anforderung. Der Preis macht Rollrasen allerdings überwiegend für kleine Gärten interessant. Ein Quadratmeter Rollrasen kostet je nach Qualität zwischen 3 und 8 Euro ohne Lieferkosten. Zur Rollrasenverlegung organisiert man sich am besten einige Helfer. Außerdem braucht man eine Schubkarre, eine Harke, ein stabiles Messer mit längerer Klinge sowie idealerweise eine Rasenwalze, die man im Baumarkt mieten kann. Vielleicht noch ein paar Energieriegel, denn eine Rolle wiegt gut 20 kg.
Praxistipp: Die für Privatgärten üblichen Rollen sind einen Quadratmeter groß. Gängige Maße sind 2,50 m x 0,40 m oder 2,00 m x 0,50 m. Bei der Berechnung der Rollenanzahl sollten Sie einen Verschnitt von 5% einplanen.
Den Boden für die Rollrasenverlegung vorbereiten
Die Bodenvorbereitung ist wichtig, vor allem karge Kies- und Sandböden sollte man mit viel Humus und speziellen Bodenstartern auf Gesteinsmehlbasis verbessern und damit den Grundstein für ein gesundes Bodenleben legen. Bei einem schlecht vorbereiteten Untergrund kann man den Rasen sonst auch nach Jahren fast mühelos wieder abziehen – die Rasengräser haben dann überhaupt keine Lust, vom nahrhaft-feuchten Substrat der Rollen aus in den schäbigen Gartenboden zu wurzeln. Bevor man den Rasen ausrollen kann, sollte der Untergrund eben, unkrautfrei und trittfest sein.
Wie die Vorbereitung aussieht, welche Methode man verwendet und welcher Zeitpunkt für die Rollrasenverlegung am besten ist, zeigt das Video:
Wer alten Rasen renoviert, kann die Bahnen sogar einfach auf den alten legen. Das geht aber nur, wenn Wurzelunkräuter beseitigt sind und man die alte Rasennarbe auflockert. Bodenverbesserer und Humus sollte man trotzdem verteilen, das Walzen entfällt. Aber: Das Niveau der Rasenflächen erhöht sich so um gut 2 cm, was für Terrassenkanten und Wegeränder wichtig ist. So robust Rollrasen auch ist, aufgerollt ist er empfindlich und sollte nicht länger als einen Tag auf der Rolle bleiben. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, lagern Sie Rollrasen ausgebreitet im Schatten und halten ihn feucht. Sonst wird er rasch gelb.

Am besten haben Sie den Boden schon vorbereitet, wenn die Rollen kommen, und können gleich loslegen. Die Bahnen sollten für ein harmonisches Gesamtbild Stoß an Stoß und in einer geraden Linie liegen. Fugen zwischen verlegten Bahnen wird man mit einer Harke wieder los, indem man die Rollen entweder leicht auseinander zieht oder sie etwas ranruckelt. Ist der Rollrasen angewachsen, wird er wie alle anderen Rasenflächen gepflegt. Stellen Sie den Rasenmäher so ein, dass er etwa ein Drittel der Halmlänge kappt, sonst nimmt man den Halmen ihren Regenerationspunkt auf halber Höhe und sie wachsen schlecht. Das heißt natürlich, dass Sie im Sommer zuweilen auch zweimal die Woche mähen sollten. Vertikutieren ist bei gut gedüngtem Rasen unnötig, es reicht, die Narbe im Frühjahr mit einem harten Laubbesen aufzurauen. Wichtiger ist ein gesundes Bodenleben, das Rasenfilz durch den raschen Abbau von organischem Material zwischen den Halmen gar nicht erst entstehen lässt. Daher sind organische Bodenverbesserer so wichtig, die das Bodenleben schön bei Laune halten.
Rollrasenverlegung: So geht's!
Das Verlegen der Bahnen sieht leichter aus, als es wirklich ist. Denn etwas Planung und Feinarbeit sind schon noch nötig. Das gilt vor allem, wenn später Obstbäume oder Sträucher im Rasen wachsen sollen oder eine automatische Rasenbewässerung vorgesehen ist. Beides sollte vorher unbedingt erledigt werden. Ansonsten müssten Sie den Rasen später wieder aufreißen, den Erdaushub irgendwie darauf verteilen oder mit schweren Karren abfahren, die Rasensoden wieder herrichten – der Rasen wäre noch vor dem Anwachsen ramponiert.
Beginnen Sie mit dem Ausrollen in einer Gartenecke und arbeiten sich dann weiter durch den Garten vor. Auf Hanggrundstücken verlegen Sie Rollrasen senkrecht den Hang hinauf. Vermeiden Sie Kreuzfugen, die immer Schwachstellen darstellen und das Anwachsen verzögern. Möglichen Verschnitt heben Sie zunächst auf, da die Stücke vielleicht noch woanders passen.
Praxistipp: Wie viel der Rollrasen kosten kann und was Sie noch bei der Vorbereitung und Rollrasenverlegung beachten sollten, zeigen die Kollegen von Männersache >>
Nach der Rollrasenverlegung: Die richtige Pflege
Wässern, wässern und bloß nicht austrocknen lassen: Der Wasserbedarf bis zum Anwachsen ist enorm und wird oft unterschätzt. Man sollte den Rasen feucht, aber nicht nass halten. Zu nasser Rasen ist unbegehbar und bekommt Dellen, bei Trockenheit zieht er sich zusammen und es bilden sich Fugen, die nicht mehr verwachsen. Wässern Sie in den ersten zwei Wochen täglich, bei Hitze zwei Mal. Nach jedem Wässern sollten die Bahnen und 4-5 cm vom Boden durchfeuchtet sein, wofür 7-8 Liter/m2 nötig sind. Mithilfe eines einmalig aufgestellten Regenmessers wissen Sie, wie lange Ihr Regner dafür laufen muss.
Nach zwei Wochen sollten Sie bei der Kontrolle der Bahnen frische Wurzeln sehen. Reduzieren Sie die Wassergaben, bis der vollständig angewachsene Rasen schließlich wie jeder Rasen wöchentlich 15-20 Liter/m2 bekommt. Vier Wochen nach dem Verlegen düngen Sie erstmalig und danach regelmäßig nach Herstellerangaben. Das Düngen wird oft stiefmütterlich behandelt, verhindert aber 80% sämtlicher Rasenprobleme.
Quelle: selbst ist der Mann 5 / 2018