Nebelscheinwerfer nachrüsten
Bei Regen, Nebel und Schnee werden Sie oft vom eigenen Fahrlicht geblendet. Nebelscheinwerfer schaffen Abhilfe – den Einbau können Sie unter bestimmten Voraussetzungen leicht selbst erledigen.

Gute Sicht ist kein Luxus: Dank neu entwickelter Leuchtmittel mit den Edelgasen Halogen und Xenon ist in den letzten Jahrzehnten die Fahrzeugbeleuchtung immer besser geworden. Starkes Licht kann manchmal allerdings die gute Sicht auch nahezu verhindern – wenn der Lichtkegel durch Nebel oder Regen nämlich reflektiert wird und dann den Fahrzeuglenker blendet.
Hier helfen Nebelscheinwerfer. Ihr breiter Lichtkegel vermeidet Streulicht und unterleuchtet die Nebelfront, deshalb sollten die Scheinwerfer auch tiefer als die Hauptscheinwerfer angeordnet sein. Je nach Situation können sie mit Stand- oder Fahrlicht eingesetzt werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ganz ohne Fahrt in die Werkstatt Nebelscheinwerfer nachrüsten.
Nebelscheinwerfer nachrüsten
Viele Autohersteller wissen um die Notwendigkeit von Nebelscheinwerfern in bestimmten Regionen und bieten daher Modelle zum Nachrüsten an. In diesem Fall sind meist bereits Stellen an der Stoßstange für die Montage vorgesehen. Diese sind entweder durch eine Blende verdeckt oder der Kunststoff ist an dieser Stelle weicher, sodass er sich leichter ausschneiden lässt. Auch sind häufig bereits die nötigen Kabel verlegt und im Auto selbst findet sich ein freier Schalter.

In diesen Fällen ist es meist auch dann kein Problem, wenn Sie als kompletter Laie, die Nebelscheinwerfer nachrüsten möchten. Sind diese Vorarbeiten jedoch nicht gegeben, sollten Sie für den Einbau die Leistungen einer Werkstatt in Anspruch nehmen. Zumindest das Verlegen der Kabel ist ohne Vorkenntnisse in Autotechnik nicht empfehlenswert. Damit es etwas günstiger wird, können Sie auch nur das Verlegen der Kabel in der Werkstatt vornehmen lassen, den eigentlichen Einbau können Sie im Anschluss selbst übernehmen.
Praxistipp: Sofern Sie kein umfangreiches Wissen im Bereich der Autotechnik verfügen, sollten Sie lieber auf die Nebelscheinwerfer des Autoherstellers zurückgreifen. Andere Produkte sind zwar meist deutlich günstiger, können Ihnen im Zweifel aber auch mehr Probleme bereiten.
Gesetzliche Bestimmungen für Nebelscheinwerfer
Bei der Montage der Nebelscheinwerfer gilt es Folgendes zu beachten:
- Sie dürfen nicht höher positioniert sein als das Abblendlicht – insgesamt nicht höher als 80 Zentimeter.
- Sie dürfen nicht tiefer als 25 Zentimeter über der Straße angebracht werden.
- Sie müssen einen Abstand von mindestens 40 Zentimeter zur breitesten Stelle des KFZ einhalten.
- Sie dürfen nicht über eine Leuchtkraft von mehr als 1 Lux auf 25 Metern verfügen.
- Alle Nebelscheinwerfer müssen über das ECE-Prüfzeichen verfügen.
Nebelscheinwerfer: Wann benutzen?
Für Nebelscheinwerfer gilt ganz klar: Sie dürfen bei einer erheblichen Sichtbehinderung durch Nebel, Regen und Schnee eingesetzt werden – und nur dann! Bei derartigen Witterungsbedingungen verringern Nebelscheinwerfer die starke Reflektion des Lichts und Fahrbahn sowie Fahrbahnrand werden besser ausgeleuchtet. Exakt definiert die StVO eine erhebliche Behinderung der Sicht als eine Sichtweite unter 50 Metern.

Praxistipp: Wer Entfernungen nicht gut einschätzen kann, orientiert sich an den Leitpfosten am Straßenrand. Diese haben stets einen Abstand von 50 Metern zueinander.
Bei normalen Sichtverhältnissen dürfen die Nebelscheinwerfer auf keinen Fall eingesetzt werden, sonst droht erhöhte Unfallgefahr durch die Blendung anderer Verkehrsteilnehmer. Sowohl bei einer Nutzung, wenn sie nicht erforderlich sind, als auch bei keiner Nutzung, wenn Sie erforderlich sind, droht ein Bußgeld in Höhe von mindestens 25 Euro. Nutzen Sie die Nebelscheinwerfer bei einer erheblichen Sichtbehinderung außerhalb geschlossener Ortschaften nicht, droht sogar ein Punkt in Flensburg.
Sind Nebelscheinwerfer Pflicht? Vorschriften zur Kfz-Beleuchtung
Eine Verpflichtung zur Nachrüstung von Nebelscheinwerfern gibt es (in Deutschland) laut Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht. Ein (altes) Auto, dass über keine Nebelscheinwerfer verfügt, muss man nicht nachrüsten. Neuere Modelle haben meist ohnehin so leistungsstarke Abblendlichter, die auch bei Nebel gute Sicht ermöglichen.
Daher sollte man auch vor dem nachträglichen Einbau von Nebelscheinwerfern am Auto prüfen, ob der Hersteller entsprechende Halterungen für die Nachrüstung der Leuchten vorgesehen hat. Andernfalls wird das Projekt schnell sehr aufwendig und teuer: Zu den Anschaffungskosten von 100-200 Euro müssen Sie mit einem Arbeitslohn von bis zu 400 Euro in der Vertragswerkstatt rechnen.
Praxistipp: Wer Nebelscheinwerfer nachrüsten will, sollte darauf achten, dass die Leuchten weißes Licht abstrahlen. Andere Lichfarben sind nicht erlaubt. Die teure Anschaffung entpuppt sich dann schnell als unnötige Investition.
Wo montiere ich Nebelscheinwerfer am Auto korrekt?
Das Licht der Nebelscheinwerfer soll "unterhalb" des auf der Straße wabernden Nebels die Fahrbahn ausleuchten. Deshalb sollten die Leuchten möglichst tief montiert werden – mindestens aber 25 cm über dem Boden. Ideal ist, wenn die Nebelscheinwerfer zudem möglichst weit außen (maximal 40 cm nach innen versetzt) befestigt werden. Dann ist die Ausleuchtung der vor Ihnen liegenden Straße am besten.
Wie schnell darf man mit Nebelscheinwerfern fahren?
In §3 der StVO ist geregelt: "Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen [...] anzupassen." Daraus ergibt sich auch, dass "unter Nebelscheinwerfern" nur langsam gefahren werden darf.
Zu den Frontscheinwerfern enthält die StVo keine weiteren Regeln. Die Nebelschlussleuchte am Heck des Fahrzeugs darf aber nur bei Sichtweiten unter 50m eingeschaltet werden (um nachfolgende Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden). Das ist ein guter Orientierungswert auch für die Frontscheinwerfer. Und ist die Sicht derart eingeschränkt, verbieten sich ohnehin hohe Geschwindigkeiten!
Quelle: selbst ist der Mann