LED Lebensdauer
25.000 Stunden, das sind rund drei Jahre nonstop – so lange soll die Lebensdauer vieler LED-Lampen sein. Das zumindest versprechen etliche Hersteller und rechtfertigen damit die teils hohen Preise.

Die Realität in pinkto Langlebigkeit sieht aber leider oft anders aus. Was Sie über die Lebensdauer von LEDs wissen sollten, erfahren Sie hier:
Auch in unserer Redaktion hat so manche LED-Lampe bereits nach einigen Monaten ihr letztes Licht emittiert, danach herrschte Dunkelheit. Eine Mogelpackung also? Tatsächlich ist es so, dass meist nicht das LED-Modul, also die Diodenplatine ihre Funktion einbüßt, sondern das elektronische Vorschaltgerät. Und da immer mehr Billigprodukte auf den Markt kommen, werden auch die Bauteile nicht besser.
Fakt ist aber auch, dass die noch neue Technik empfindlich auf Spannungsschwankungen im Netz und auf Hitze reagiert. Für den Kunden, der bei einem gewerblichen Verkäufer ein neues Leuchtmittel kauft, gilt übrigens grundsätzlich eine 24-monatige Gewährleistung. In der Praxis bedeutet das, dass bei einem Defekt innerhalb der ersten 6 Monate von einem Mangel bei der Auslieferung ausgegangen wird; das Leuchtmittel wird in der Regel ersetzt. Danach gilt die Umkehrung der Beweislast – und das kann im Einzelfall recht schwierig werden. Einige Hersteller oder Anbieter geben übrigens bis zu 5 Jahre Garantie. Hier lohnt es sich, den Kaufbeleg aufzuheben.
Wie bemisst sich die Lebensdauer von LEDs?
Während der Glühfaden in einer klassischen Glühbirne irgendwann einfach "durchbrannte" und die Lampe schlagartig kaputt ging (= dunkel blieb), stirbt ein LED langsam und lange Zeit unbemerkt vor sich hin. Die Licht-emittierenden Dioden der LED-Halbleiter fallen nicht plötzlich aus, sondern verlieren mit der Zeit allmählich an Helligkeit. Je nach Qualität der LED, nach Umgebungsbedingungen (Temperatur und Luftfeuchte) und nach Betriebsdauer erfolgt diese Helligkeitsabnahme (Degradation genannt) mal schneller oder mal langsamer. Da wohl in den wenigsten Häusern Laborbedingungen herrschen, die eine theoretische Lebensdauer der LED von 100.000 Betriebsstunden erlauben würden, geben Hersteller auf der Verpackung die Lebensdauer des Leuchtmittels als Durchschnittswert an.
Standardmäßig werden zur Bewertung der Lebensdauer einer LED zwei Rechengrößen herangezogen: die mittlere Lebensdauer und die sogenannte Nutzlebensdauer:
- Mittlere Lebensdauer = Zeitraum, in dem 50% der LEDs einer Leuchte erloschen sind
- Nutzlebensdauer = Zeitspanne, nach der eine LED weniger als 50% des ursprünglich gemessenen Lichtstroms (lm) ausstrahlt (L50)
Markenhersteller geben die Lebensdauer (in Betriebsstunden) ihrer LED sogar für Degradationswerte von L70 oder L80 an – 20 bzw. 30% Lichteinbußen gelten den Qualitätsanbietern bereits als so gravierend, dass sie zum Wechsel des Leuchtmittels raten. Bis zu einem Lichtstromverlust von 50% hat man als Verbraucher dann immer noch genug Zeit für den Leuchtmittel-Wechsel! Denn üblicherweise sind LED-Lampen (gerade auch mit fest verbauten Leuchtdioden) weit über diesen theoretisch berechneten Punkt hinaus einsatz- und gebrauchsfähig.
Lebensdauer von Leuchtmitteln im Vergleich
Neben dem Kostenargument im Betrieb (LED verbrauchen viel weniger Strom) ist auch die Lebensdauer von LED ein Kriterium, warum sie das Umrüsten auf LED-LEuchtmittel lohnt. Im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln, brauchen Sie LED-Leuchten viel seltener auszutauschen:
- Glühlampe: Wechsel alle 1000 h erforderlich (Durchschnittswerte)
- Halogenlampe (12 V): Wechsel alle 2000 – 4000 h erforderlich (Durchschnittswerte)
- Kompaktleuchtstofflampe (Energiesparlampe): Wechsel alle 10000 h erforderlich (Durchschnittswerte)
- LED-Lampe: Wechsel alle 20000 – 50000 h erforderlich (Durchschnittswerte)
Quelle: selbst ist der Mann 12 / 2015