Ein feuchter Keller ist für jeden Hausbesitzer eine Katastrophe. Ursache ist meist eine defekte Außenabdichtung.
Keller abdichten: Schritt 1 von 17
Vor allem die Kellerwände unterm Wintergarten waren feucht und erforderten eine neue Außenabdichtung.
Keller abdichten: Schritt 2 von 17
Das Kellermauerwerk bis zur Gebäudesohle freilegen. Hilfreich und sinnvoll ist hier tatsächlich ein Minibagger. Das Erdreich außen am Graben mit einer Folie gegen Absturz sichern!
Keller abdichten: Schritt 3 von 17
Praxistipp: Aushub, der bei der Freilegung des Kellermauerwerks anfällt, wird zum Teil – sofern er nicht zu lehmig und wasserundurchlässig ist – nach der Abdichtung wieder eingefüllt. Dann sollte man ihn nah am Haus aufschütten. Damit die Erde bei Regen nicht nass wird, decken Sie sie mit einer Folie ab. Sollte der Aushub nicht verwendet werden, auch im Garten nicht, bringen Sie ihn am besten selbst auf eine Deponie, das ist meist kostenlos. Die Entsorgung von (nicht verseuchtem!) Bodenaushub per Container kostet ca. 20 bis 30 Euro/m3.
Keller abdichten: Schritt 4 von 17
Eine neue Beschichtung haftet nur auf festsitzendem Untergrund. Schlagen Sie deshalb losen Putz von der Wand, und kratzen Sie auch poröse Mörtelfugen aus.
Keller abdichten: Schritt 5 von 17
Danach gründlich mit einem Besen abfegen, der möglichst grobe Borsten hat, abfegen, ggf. mit Pressluft und/oder einem Hochdruckreiniger lose Partikel beseitigen. Das Mauerwerk dann einige Tage an der Luft trocknen lassen (Arbeit also bei gutem Wetter ausführen).
Keller abdichten: Schritt 6 von 17
Zieht sich ein Aushub in die Länge, erhöht sich das Risiko, dass es regnet. Ist der Boden dann noch wie in unserem Beispiel sehr lehmig, fließt Regenwasser nicht ab.
Mit ein Grund, warum das Kellermauerwerk hier feucht wurde, denn es trat über Jahre hinweg immer wieder Staunässe auf.
Das Wasser mit Eimer und Schaufel aus der Baugrube zu entnehmen, ist mühselig. Leichter fällt es z. B. mit einer Tauch- und Schmutzwasserpumpe. Am besten den Wetterbericht hören und dann bei gutem Wetter an einem Stück die Abdichtmaßnahmen möglichst schnell ausführen.
Keller abdichten: Schritt 7 von 17
Ist die Wand abgetrocknet, müssen Sie die Wand grundieren, damit der folgende Putz haftet.
Keller abdichten: Schritt 8 von 17
Diesen nach Herstellerangaben mit Wasser anrühren. Verwenden Sie Zementputz der Mörtelgruppe P III.
Keller abdichten: Schritt 9 von 17
Angerührten Putz mit Maurerkelle auf die
Glättkelle streichen. Diese beim Auftrag
leicht angewinkelt halten; wenig drücken und nacharbeiten
Praxistipp: Profis tragen Putz grundsächlich mit Schwung aus dem Handgelenk auf: "Angeworfen" hält Putz wesentlich besser – diese Handwerkstechnik erfordert allerdings etwas Übung.
Keller abdichten: Schritt 10 von 17
Nach 30 bis 90 Minuten glätten Sie den Putz mittels Reibe-, Filz- oder feuchtem Schwammbrett.
Keller abdichten: Schritt 11 von 17
Je nach Schichtstärke braucht der Putz rund 48 bis 72 Stunden zum Trocknen (Herstellerhinweise dazu beachten!).
Keller abdichten: Schritt 12 von 17
Bitumendickbeschichtung mittels Kelle ca. 4 mm dick aufziehen; Innenecken und Bodenanschlüsse als Hohlkehle ausbilden.
Keller abdichten: Schritt 13 von 17
Bei wasserundurchlässigen Böden mit stauendem Sickerwasser zwei Schichten mit insgesamt bis zu 7 mm aufziehen.
Keller abdichten: Schritt 14 von 17
Nach ca. zwei Tagen Trocknung folgen Dämmplatten (hier Styrodur 3035 CS), die mit Bitumenbatzen verklebt werden.
Keller abdichten: Schritt 15 von 17
Durch den Stufenfalz greifen die Platten gut ineinander. Übrigens schützen diese auch die Bitumenabdichtung vor Beschädigungen aus dem Erdreich.
Keller abdichten: Schritt 16 von 17
Zur Ableitung von Wasser montierte der Bauherr die Noppenbahn Delta-Terraxx. Ist der Graben später wieder verfüllt, wird die Überstehende Noppenbahn abgeschnitten.
Keller abdichten: Schritt 17 von 17
Damit einsickerndes Regenwasser sich nicht an der Gebäudesohle staut, sollte eine Drainage eingebaut werden. Die als Ringleitung verlegten Drainagerohre muss man mit einem Gefälle von ca. 1% zum Tiefstpunkt (Vorfluter bzw. Sickerschacht) verlegen. Die Rohre müssen am höchsten Punkt mindestens 20 cm niedriger als die Fundamentoberfläche liegen, der Rohrscheitel darf sie nirgends überragen.
Füllen Sie den Graben nicht mit dem lehmigen Aushub auf, sondern mit Splitt und Kies (direkt über den Drainagerohren zwingend notwendig, sonst schlämmt die Perforierung zu!), so fließt das Regenwasser kontrolliert ab. Auch eine vertikal montierte Noppenbahn trägt dazu bei.
Bevor es zum Schlimmsten kommt, sollten Sie den Keller abdichten — inklusive einer Drainage. Hier finden Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Kellerabdichtung.
Feuchtes Mauerwerk, muffiger Geruch: Der eigene Keller gleicht eher einem Loch als einem behaglichen Wohn- oder zumindest Abstellraum. Die gute Nachricht ist: Sollten Sie vorhaben, die Kellerräume doch noch richtig auszunutzen, können Sie nachträglich den Keller abdichten. Das ist keine Kleinigkeit, sondern bedeutet: aufgraben und die defekte Außenabdichtung reparieren. Von der Sohlplatte bis zur Geländekante sollten Sie sorgfältig vorgehen. Doch der Aufwand wird sich definitiv lohnen und Ihr Haus und Ihre Gesundheit werden es Ihnen danken.
Wie wird der Keller richtig abgedichtet?
Bei alten Häusern wurde selten eine Vertikalsperre verbaut. Sickerwasser durchfeuchtet und schädigt so das Mauerwerk. Will man den Keller zu wohnähnlichen Zwecken nutzen, ist eine nachträgliche Kellerabdichtung unumgänglich. Außerdem schützen Sie den Wert Ihres Hauses, wenn Sie den Keller abdichten. In dem Video zeigen wir, wie Sie das Mauerwerk von außen abdichten und die Vertikalsperre erneuern.
Doch es gibt Umstände, durch die das Abdichten der äußeren Kellerwand absolut nicht möglich nicht. Dann können Sie sich immer noch am inneren Mauerwerk zu schaffen machen und so die feuchten Wände trocken legen. Im besten Fall wohnen Sie aber ohnehin in einem Neubau. Hier ist in der Regel ohnehin bereits ein gutes, trockenes Fundament gelegt. Denn eine nachträgliche Abdichtung der Bodenplatte ist sehr aufwendig und teuer.