Holz Fräsen
Die Oberfräse ist ohne Zweifel das kreativste Elektrowerkzeug. Sowohl im konstruktiven Möbelbau als auch bei Verzierungen sind den gestalterischen Möglichkeiten dieser Maschine kaum Grenzen gesetzt. Welche Möglichkeiten in diesem vielfältigen Werkzeug stecken und wie Sie damit arbeiten, erklärt unser Grundwissen Holz Fräsen.

- So funktioniert die Oberfräse
- Fräser im Überblick
- Fräser montieren
- Größtmögliche Frästiefe sichern
- Sauber / Bündig / Kreise fräsen
- Zubehör für Oberfräsen
- Mit Kopierring fräsen
Technisch betrachtet ist eine Oberfräse ein unspektakuläres Werkzeug: Ein leistungsstarker Motor ist auf zwei Führungssäulen höhenverstellbar über einer Grundplatte montiert und unten mit einer Aufnahme für Schneid- und Fräswerkzeuge ausgestattet. Aufgabe der Maschine ist es, Schaftfräser unterschiedlicher Form schnell rotierend gezielt im Werkstück zu bewegen. Kaum zu glauben, wie vielfältig die Ergebnisse beim Fräsen von Holz sind! Dieses Grundwissen wird Ihnen den Einstieg ins Holzfräsen erleichtern.
Beim Fräsen wird das Material spanend abgehoben – wie auch beim Drechseln und Hobeln. Scharfe schneiden am schnell rotierenden Fräskopf schälen dabei dünne Holzspäne vom Werkstück und erzeugen so eine einheitliche und gleichmäßig geformte Kante oder Form. Klassische Anwendungsbereiche fürs Holzfräsen sind: Nuten fräsen, Profilkanten fräsen oder Sacklöcher für Flachdübel fräsen (Lamellofräse).
Wer mit der Oberfräse arbeitet, sollte diese wesentlichen Punkte zum richtigen Fräsen befolgen:
- Nur trockenes, astfreies Holz zum Fräsen verwenden (Gefahr von Maschinenschäden, von Verletzungen und ausgerissenen Werkstücken ist groß)
- Nicht nur kleine Werkstücke sollten vor dem Fräsen an der Werkbank fest eingespannt werden
- Stellen Sie die richtige Schnittgeschwindigkeit/Drehzahl an der Oberfräse ein (ein hohes Tempo reduziert das Risiko von Brandflecken), aber auch Vorschub und Frästiefe müssen stimmen
- Holz fräsen erfolgt meist in mehreren Arbeitsschritten – je dicker das Material/tiefer das Loch, desto öfter muss der Fräsvorgang wiederholt werden
- Um den Fräser zu schonen, sollten Sie tiefe Nuten oder Schlitze in mehreren Arbeitsgängen fräsen
- Fräsen nimmt Material vom Werkstück ab: Denken Sie daran, die Bauteile etwas größer zuzuschneiden als das benötigte Endmaß
- Nur scharfe Fräsköpfe verwenden: Stumpfe Fräser lassen die Holzoberfläche verbrennen
- Praxistipp: Wer keine Absaugung in der Werkstatt hat, sollte beim Fräsen eine Atemmaske tragen, um keinen Holzstaub einzuatmen
- Für gerade Kanten, Nuten, Profilleisten verwenden Sie unbedingt einen Parallelanschlag als Führung für die Oberfräse
- Für runde Ausschnitte lohnt der Bau eines Fräszirkels
Quelle: selbst ist der Mann 2 / 2010