Guano Dünger
Guano Dünger ist schon länger als natürliches Düngemittel bekannt. Doch obwohl es ein natürlicher Dünger ist, ist Guano Dünger nicht immer ganz umweltfreundlich. Was das Düngemittel kann und wofür Sie es verwenden können, erfahren Sie hier.

Auf dem Auto oder auf Fensterscheiben ist Vogelkot eher störend. Doch im Garten kann der Kot durchaus hilfreich sein. Zumindest wenn es sich um Kot von Seevögeln oder Fledermäusen handelt. Denn dann entsteht daraus Bio-Dünger. Und dieser wird auch bei Hobby-Gärtnern immer bekannter. Wir erklären, was Guano Dünger ist und für welche Pflanzen Sie den natürlichen Dünger verwenden können.
Was ist Guano Dünger?
Das Wort Guano kommt von dem Wort Huana (Dung). Damit bezeichneten die Inka die Exkremente mit denen Sie Ihre Pflanzen düngten. Diese Ausscheidungen kommen meistens von Vögeln wie z.B. Pelikanen. Seltener gibt es auch Fledermaus-Guano.
Guano ist besonders als Dünger beliebt, da er wichtige Nährstoffe für Pflanzen enthält: Stickstoff und Phosphor. Außerdem enthält der Dünger noch Kalium und etwas Schwefel. Dadurch verbessert Guano den Boden, macht ihn luftig locker und sorgt somit für ein gesundes Wachstum Ihrer Pflanzen. Der Dünger kann auch verwendet werden, um den pH-Wert zu verändern.
Wie Sie den pH-Wert in Ihrem Boden prüfen können, zeigt das Video:
Praxistipp: Achten Sie beim Kauf darauf, dass es echtes Guano enthält. Gerade günstige Produkte bestehen meist aus Hühnerkot. In den teureren Düngern ist aber echtes Seevogel-Guano.
Aus was besteht Guano Dünger?
Guano entsteht durch einen chemischen Prozess, bei dem die Ausscheidungen der Vögel auf einem kalkreichen Boden verwittern. Gerade auf Inseln mit vielen Seevögeln entsteht so viel Guano. Wie viele Nährstoffe in Guano vorkommen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen:
- Klima
- Witterung
- Die mineralische Zusammensetzung in der Umgebung
- Die Nahrungsquelle
Zu den Inhaltsstoffen von Guano Dünger werden noch gereinigtes Gesteinsmehl und Algenablagerungen hinzugefügt.
Praxistipp: Das organische Düngemittel wurde früher auch kommerziell sehr viel abgebaut, wodurch das ökologische Gleichgewicht ins Schwanken kam. Auch jetzt ist die Anwendung von reinem Guano kritisch zu betrachten, da durch den Abbau Brutstätte von den Tieren zerstört werden.
Woher kommt Guano Dünger?
Es gibt so genannte Guano-Inseln, auf denen man viel Guano finden kann. Zu diesen Inseln zählen z.B. die Küste Perus oder Südseeinseln (z.B. Ichaboe in Namibia). Dort ist das Guano-Vorkommen so hoch, da viele Seevögel dort ihre Brutstätte haben. Gleichzeitig ernähren sich diese von den Fischen aus dem Meer, welche für einen hohen Anteil an Stickstoff und Phosphor sorgen. Auch der Kot von Pinguinen kann daher als mineralischer Dünger genutzt werden – die Tiere schafften es sogar auf ein Guano-Markenlogo! Guano von Fledermäusen ist seltener, da ihre Höhlen sehr schwer zugänglich sind.
Praxistipp: Sie haben Fledermäuse auf dem Dachboden? Vielleicht hinterlassen diese Ihnen kostenlosen organischen Dünger? Oder Sie bauen diesen schönen Nistkasten:
Guano Dünger: Wofür?
Mit Guano können Sie Stauden, Gehölze, Balkonblumen, Zimmerpflanzen und Gemüse düngen. Die Stäbchen und das Granulat sind ideal für Zimmerpflanzen, der flüssige Dünger eignet sich für Kübelpflanzen. Pulver und Granulat sollten Sie nur im Beet verwenden, da es einen sehr starken Geruch hat. Da Guano sich nach und nach auflöst, werden Ihre Pflanzen lange mit den Nährstoffen versorgt. Guano können Sie somit als Gemüse-Dünger oder Blumen-Dünger benutzen und schöne Pflanzen im Garten erhalten.
Anwendung von Guano-Dünger
Um Guano zu verwenden gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn Sie sich für Guano als Granulat oder Pulver entscheiden, können Sie dieses einfach zwischen die Pflanzen streuen und anschließend gut wässern. Eine weitere Möglichkeit ist es auch, Guano direkt ins Pflanzloch zu geben. So ist der organisch-mineralische Dünger nah bei den Wurzeln und kann schnell aufgenommen werden. Auch hier ist das kräftige gießen notwendig, damit sich der Dünger auflöst.
Praxistipp: Guano ist stark ätzend. Tragen Sie daher beim Ausbringen von Guano Pulver oder Granulat stets Handschuhe. Um keine Blattschäden zu riskieren, müssen Sie auch darauf achten, dass nichts von dem Dünger auf den Blättern liegen bleibt.
Wenn Sie Guano in flüssiger Form verwenden, können Sie es einfach in das Gießwasser geben und Ihre Pflanzen damit wässern. Da es in flüssiger Form nicht mehr ätzend ist, müssen Sie auch keine Sorge haben, wenn Sie etwas auf die Blätter verschütten. Guano gibt nur nach Bedarf seine Nährstoffe an den Boden ab, daher müssen Sie keine Angst vor einer Überdüngung haben. Das gilt sowohl für den flüssigen Dünger als auch für die feste Form. Dennoch ist es immer am besten, sich an die Herstellerangaben zu halten.