Gartenkalender Juli Das Gartenjahr im Juli

Wir begleiten Sie durchs Gartenjahr: In unserem Gartenkalender finden Sie stets die passenden Tipps und Anleitungen, welche Aufgaben in diesem Monat in Ihrem Garten anstehen. Im selbst.de-Gartenkalender finden Sie die besten Tipps für das Gartenjahr im Juli:
Ihr Garten im Juli
- Eigentlich brauchen heimische Gartengehölze nun kaum Pflege – ihnen reichen die natürlichen Niederschläge. Allerdings sind flach wurzelnde Kulturpflanzen im Zier- und Gemüsebeet auf tägliches Gießen angewiesen.
- Dabei gilt: Lieber selten durchdringend gießen als täglich nur ein bisschen. Lediglich an heißen Tagen ist tägliches tiefgründiges Wässern wichtig. Vergessen Sie nicht Ihre Kübelpflanzen! Am besten mit Regenwasser aus der Zisterne oder Wasser aus dem Brunnen verwenden.
- Sommerzeit ist Mückenzeit: Um bei der nächsten Grillparty nicht zerstochen zu werden, sollten Sie alle "wilden" stehenden Gewässer im Garten (Vogeltränken, Wassereimer, leere Pflanzgefäße, ...) trocken legen und die Regentonne abdecken, um Stechmücken keine Brutstätten zu bieten
- Eigentlich sollte die Schneckenplage nun langsam nachlassen, wenn Sie rechtzeitig im Frühjahr mit der Schneckenabwehr begonnen haben. Nun können Sie die Schneckenbekämpfung ruhig den natürlichen Feinden der Schnecke überlassen: Blindschleichen, Eidechsen, Enten, Igel, Kröten, Laufkäfer, Spitzmäuse und – Glühwürmchen! Die Larven der Glühwürmchen ernähren sich in erster Linie von Schnecken, die sie auf deren Schleimspuren verfolgen.
- Maulwurfhügel sind lästig, aber für den Gärtner auch ein kostbares Geschenk: Maulwürfe sind ein Beweis für reges Bodenleben, vor allem für Regenwürmer. Diese kostenlose und bestens aufbereitete Erde schaufeln Maulwürfe nach oben. Nutzen Sie die lockere Erde für selbst gemachte Blumenerde.
- Die trockene, warme Witterung ist ideal, um den Komposthaufen umzusetzen und zu wenden: Legen Sie aus dem noch nicht verrotteten Material einen neuen Komposthaufen an (ggf. Kompoststarter, Hornmehl, Gesteinsmehl oder Agenkalk zugeben). Die hohen Sommertemperaturen beschleunigen die Rotte, sodass zum Frühjahr wieder frischer Humus für die Beet-Neuanlage zur Verfügung steht.
- Gewächshäuser und Wintergärten regelmäßig lüften und schattieren.

Gartenkalender: Der Ziergarten im Juli
- Im Juli kann bei Stauden sogenannter „Kuckucksspeichel“ (ein schaumiger, blasenartiger Befall) auftreten. Die Larven der Schaumzikaden saugen an den Pflanzen, doch der Schaden ist bis auf die optische Beeinträchtigung gering. Entfernen Sie einfach die befallenen Stellen und entsorgen Sie die geschädigten Pflanzenteile im Müll (nicht kompostieren!).
- Werden die Blüten des Sommerflieders trocken und braun, sollten Sie die verblühten Rispen sofort entfernen, um die Pflanze zur Bildung neuer, blühender Seitentriebe anzuregen.
- Haben Sie im Frühling Bodendecker wie Efeu oder Johanniskraut gepflanzt, müssen diese nun kräftig zurückgeschnitten werden, damit sich deren Triebe verzweigen ud schnell einen dichten Teppich billden und nicht in die Höhe wachsen. Je schneller der Bodendecker die Fläche schließt, desto weniger Chancen hat Unkraut.
- Zierlauch bringt nun kräftig Farbe ins Staudenbeet: Seine großen, violetten Blütenkugeln geben aber auch in der Vase ein gutes Bild ab.
- Nach der Blüte bilden auch viele Zierpflanzen Früchte und Samen, die sich zum Vermehren eignen: Ringelblumen, Mohn, Fingerhut, Lichtnelken, Königskerzen können Sie so günstig vermehren.
- Die Sonnenblume wächst so schnell und üppig wie kaum ein anderer einjähriger Sommerblüher: Im Sommer laben sich Bienen und Insekten an ihr, im Winter ernährt sie heimische Vogelarten. Noch ist Zeit, die attraktive Blume an einem sonnenverwöhnten Platz im Garten auszusähen!
- Praxistipp: Das Mulchen der Beete mit Rasen-Schnittgut spart Wasser. Beim Gießen am besten Regenwasser aus der Regentonne verwenden.
- Krokusse, Märzenbecher, Narzissen und Schneeglöckchen können Sie jetzt schon einpflanzen. So haben die Pflanzen im weiteren Verlauf des Sommers und des Herbstes genug Zeit, um Kraft für den Winter zu sammeln.
- Düngen Sie Anfang Juli zudem Ihre Sommerzwiebeln.
- Jetzt im Juli sollten Sie Ihre Rosen ein letztes Mal düngen, um den Zweigen Zeit zu geben, vor dem Winter auszureifen. Bei feuchter Witterung muss besonders auf Blattpilze und Grauschimmelfäule geachtet werden.
- Spritzen Sie die Pflanzen bei andauernder Feuchtigkeit vorsorglich mit Pilzmittel – allerdings nicht direkt vor Regenfällen – und entfernen Sie kranke Blätter.
Gartenkalender: Obst- & Gemüse im Juli
- Im Gemüsegarten nun regelmäßig hacken und wässern (am besten morgens, nie austrocknen lassen): Empfindliche Gewächse wie Tomaten, Gurken, Paprika und Melonen stets nur mit abgestandenem, temperiertem Regenwasser gießen.
- Nach der Ernte der im Frühjahr gepflanzten Gemüse nur passende Folgekulturen nachsäen oder -pflanzen (Fruchtfolge beachten).
- Kurzzeitkulturen wie Salat, Kohlrabi oder Rettich können noch gepflanzt werden. Außerdem muss schon Wintergemüse wie Endivien, Feldsalat und Spinat in die Erde. Auch beginnt die Aussaat von Erbsen, Spinat, Rote Beete, und Chicoree.
- Tomatenpflanzen unten entlauben, um die Ausbreitung von Pilzkrankheiten zu verhindern. Regelmäßig Geiztriebe entfernen.
- Schützen Sie Blumenkohl nun vor starker Sonneneinstrahlung, damit er möglichst lange appetitlich weiß bleibt, sollten Sie die Blume jetzt schützen.
- Beerenobststräucher können Sie nun leicht durch Stecklinge vermehren.
- Reife Erdbeeren, Kirschen und Johannisbeeren regelmäßig abpflücken, um Platz für die restlichen Früchte zu schaffen und Fäulnis zu verhindern. Ggf. Bäume und Sträucher gleichzeitig sanft auslichten.
- Schwer an ihren Früchten tragende Äste von Apfel- und anderen Obstbäumen mit Stäben abstützen.
- Reduzieren Sie nun den Behang am Apfelbaum: Entfernen Sie alle Früchte, die zu klein, schorfig, angefressen oder beschädigt sind. So entwickeln sich die verbleibenden gesunden Äpfel besser.
- Fallobst, in dem der "Wurm steckt", muss weg: Sind Äpfel von der Larve des Apfelwicklers befallen, wirft der Baum sie ab. Damit die Larven nicht aus dem Fallobst herauskrabbeln, am Baumstamm hochkriechen und sich dort unter der Rinde verpuppen, müssen Sie das Fallobst auflesen und entfernen. Praxistipp: Für Vögel und Igel ist das wurmbefallene Obst ein willkommenes Fressen. Legen Sie die Früchte weit entfernt vom Apfelbaum für die Gartentiere aus.
- Wespenfraß an reifen Pflaumen und Mirabellen verhindern Sie mit in den Baumkronen aufgehängten Fangflaschen. Die Wasserflaschen gefüllt mit Zuckerwasser und Essig müssen vor der Fruchtreife im Baum positioniert sein!
- Frische Gartenkräuter kurz vor der Blüte ernten – am besten morgens, nachdem der Tau verdunstet ist.
- Bei Oregano und Thymian mit der Ernte noch warten, bis die hellvioletten Dolden aufgeblüht sind.
- Nun können Sie Rosmarin durch Stecklinge vermehren: Einfach die jungen Triebspitzen abschneiden, die unteren Blättchen entfernen und Trieb in feuchte Anzuchterde stecken. Steckling feucht halten und im Frühbeetkasten warm halten (regelmäßig lüften). Nach 4-8 Wochen können Sie die Kräuterpflanzen in größere Töpfe vereinzeln.

Gartenkalender: Bäume & Sträucher im Juli
- Buchsbaum und Heckengewächse sollten nun in Form geschnitten werden: Die Hauptwachstumsphase ist vorbei, sodass der Formschnitt auch bis zum Saisonende erhalten bleibt. Außerdem besteht keine Gefahr mehr, das Sie beim Heckeschneiden brütende Vögel stören.
- Citrusarten und Olivenbäumchen müssen vor dem Gießen erst trockengefallen sein: Ist die Blumenerde etwa 4 cm tief ausgetrocknet, ist der richtige Zeitpunkt, um erneut zur Gießkanne zu greifen (Regenwasser verwenden!).
- Kletterpflanzen wie Knöterich, wilder Wein oder Efeu sind sehr wuchsfreudig: Schneiden Sie störende Triebe der Rankpflanzen daher bei Bedarf mehrmals im Jahr zurück.
Gartenkalender: Rasenpflege im Juli
- Zurzeit muss der Rasen einmal pro Woche gemäht werden, wenn das Schnittgut aufgefangen wird. Verwenden Sie einen Mulchmäher, sind zwei Schnitte die Woche nötig.
- Mähen Sie den Rasen im Hochsommer nicht zu kurz (4 bis 5 cm Halmlänge auf sonnigen Flächen, 7 cm im Schatten). Die Pflanzen verlangsamen jetzt ihr Wachstum ohnehin und außerdem beschatten längere Grashlame die Erde und senken so Verdunstung und Wasserbedarf des Rasens.
- Sprengen Sie bei längeren Trockenperioden den Rasen, achten Sie darauf, dass das Wasser gründlich versickert und nicht gleich oberflächig verdunstet (am besten früh morgens wässern): Mindestens 15 cm tief muss die Erde nach dem Rasensprengen durchfeuchtet sein (mit dem Spaten kontrollieren!).
- Bereiten Sie Ihren Rasen auf Ihren Urlaub vor: Bei einer Schnittlänge von 6-7 cm übersteht er auch längere Trockenzeiten. Praxistipp: Liegt Grasschnitt (Mulchmäher verwenden) auf dem Rasen, reduzieren Sie die Verdunstung und versorgen Ihren Rasen mit biologischem Langzeitdünger während Ihrere Abwesenheit.
- Nach dem Urlaub ist der Rasen je nach Witterung zum Teil bis über 15 cm Halmlänge angewachsen: Kürzen Sie den Rasen in zwei Schritten – zunächst auf etwa 8 cm, dann auf die klassischen 3-5 cm Halmlänge.
- Dabei erkennen Sie auch leicht, ob Sie das Mähmesser nachschleifen müssen: Sind die Schnittränder der Halme ausgefranst oder gar ganze Grasbüschel ausgerissen, wird es Zeit das Rasenmähermesser zu schärfen.
Gartenkalender: Teichpflege im Juli
- Die Gefahr des Umkippens ist im Hochsommer bei stehenden Gewässern besonders hoch: Daher sollten Sie regelmäßig die Wasserwerte kontrollieren (Karbonathärte und pH-Wert), die Wassertemperatur messen (über 22 °C kaltes Wasser nachfüllen) und Wasserspiegel überprüfen (bevorzugt nährstoffarmes Regenwasser verwenden).
- Hohe Sonneneinstrahlung und Wassertemperaturen plus Nährstoff-Überangebot führen nun zu explosionsartigem Algenwachstum. Sofortmaßnahme: Fadenalgen abfischen und Filterpumpe 24 Stunden laufen lassen. Langfristig senken starkzehrende Schwimm- und Unterwasserpflanzen wie Froschbiss, Seekanne, Hornblatt und Nadelsimse die Nährstoffkonzentration im Wasser und entziehen den Algen die Lebensgrundlage.
- Praxistipp: Teichmuscheln, sogenannte Mollusken (Weichtiere), filtern Schwebstoffe aus bis zu 400 l Wasser – pro Tag! 3- 4 Teichmuscheln genügen i. d. R. um den Gartenteich biologisch zu klären. Wichtig: Teichmuscheln brauchen einen Teichgrund aus feinem Sand, um sich einzugraben.
- Reichern Sie den Teich nun mit Sauerstoff an: Wasserspiele, Springbrunnen, Bachläufe beleben und belüften das Wasser und wirken so der Algenbildung entgegen und bietet Ihren Teichfischen einen gesunden Lebensraum.
- Die Filterpumpe leistet im Sommer Schwerstarbeit: Kontrollieren Sie die Pumpe und säubern Sie wöchentlich den Filter. So verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Teichpumpe.
- Entdecken Sie an Ihren Seerosen Blattlausbefall, hilft nur Blatt abschneiden (oder Tiere absammeln) und im Müll entsorgen, denn Pflanzenschutzmittel sind für den Einsatz in Gewässern nicht erlaubt. Praxistipp: Die Seerosenblattlaus überwintert an Pflaumenbäumen. Daher sollten diese nicht in der Nähe von Teichen stehen.

Gartenkalender: Terrasse & Balkon im Juli
- Vermehren Sie nun Kübelpflanzen wie Fuchsie und Oleander Stecklinge: Schneiden Sie etwa 10 cm lange Jungtriebe ab, entfernen untere Blätter und die Triebspitze und stecken den Trieb in feuchte Anzuchterde. Die ersten 4 Wochen beschleunigt eine Haube über dem Topf (Glashaube, Platiktüte, halbierte PET-Flasche) die Wurzelbildung. regelmäßig lüften und gießen, nach 4 Wochen erstmals düngen, später in größere Pflanztöpfe vereinzeln.
- Die meisten Balkonblumen brauchen nur wenig Pflege (regelmäßig gießen und düngen), denn sie sind selbstreinigend: Sie werfen ihre verwelkten Blüten selbstständig ab. Anders bei Geranien, Pantoffelblumen und Margeriten: Hier müssen Sie trockene Blütenstände sofort entfernen, um die Pflanze blühfähig zu halten.
- Vergessen Sie vor lauter Blütenpracht auf dem Balkon nicht, dass Blumen auch zu Ärger führen können: Zwar haben Sie als Mieter grundsätzlich das Recht, Blumentöpfe oder Balkonkästen an Ihrem Balkongeländer anzubringen, aber Nachbarn dürfen dadurch nicht gestört werden! Vermeiden Sie, dass Gießwasser auf tieferliegende Balkone tropft. Auch Verunreinigungen durch herabfallende Blüten und Blätter muss der Nachbar nicht dulden: Er kann nach einem Urteil des Landgerichts Berlin Rückschnitt oder die die Montage der Balkonkästen auf der Inenseite des Geländers verlangen.
- Achtung: Reißt ein Sommersturm den Balkonkasten aus der Halterung, ist der Besitzer schadensersatzpflichtig, wenn Personen verletzt oder Sachen beschädigt werden (Landgericht Hamburg, Az 316 S 79/04).
- Bewässerungssysteme gewährleisten auch für Balkonpflanzen eine stete Wasserversorgung: Gerade Kübelpflanzen brauchen an heißen Sommertagen viel Wasser, da ihnen nur wenig Speichersubstrat zur Verfügung steht.
- Wer keine automatische Bewässerung installiert hat, muss für längere Abwesenheiten einen Gieß-Dienst organisieren: Sie ersparen Ihren Freunden und Nachbarn Arbeit, wenn Sie Ihre Balkonpflanzen vor Ihrem Urlaub in den Schatten rücken, die Pflanztöpfe mit Rindenmulch abdecken und die Kübel in hohe Untersetzer stellen.
Gartenkalender: Zimmerpflanzen im Juli
- Ihre Zimmerpflanzen benötigen nun jede Woche eine Düngegabe, denn der Startdünger in der Blumenerde ist seit dem Umtopfen im Frühling schon längst aufgezehrt. Es stehen mineralische und organische Dünger zur Auswahl. Gesteinsmehl versorgt Ihre Topfpflanzen zusätzlich mit Spurenelementen.
- Ziehen Sie jetzt Stecklinge von Ihren Zimmerpflanzen: Schneiden Sie mit einem scharfen Messer frische Triebe ab (je nach dem Abstand der Blattknoten: 5-15 cm) und stecken Sie die Schnittstelle in einen Töpfchen feuchter Anzuchterde. Wurzel-Aktivatoren und eine hohe Luftfeuchtigkeit fördern das Anwachsen. Praxistipp: Decken Sie den Pflanztopf mit Folie ab oder stülpen Sie die untere Hälfte einer Wasserflasche aus Plastik über den Steckling.
- Schützen Sie Ihre Pflanzen, die an sonnigen Südfenstern (oder im Wintergarten) stehen, vor zu starker Sonneneinstrahlung. Über die Mittagsstunden sollten Sie die Fenster beschatten – das ist auch sinnvoll für den Hitzeschutz in der Wohnung!
- Damit Ihre Pflanzen während Ihres Urlaubes nicht zu viel Wasser benötigen, sollten Sie sie an einen kühleren, schattigen Platz (nicht direkt am Fenster) stellen.
- Um den Pflegeaufwand für Ihre Nachbarn während Ihres Urlaubs gering zu halten, decken Sie die Pflanzerde in den Blumentöpfen mit Mos ab, um die Verdunstung zu reduzieren. Tiefe Unterteller bilden ein Wasserreservoir, aus dem sich die Pflanzen einige Tage versorgen können.
- Wenn Sie im Frühjahr einjährige Pflanzen wie Bechermalve, Flockenblume, Ringelblume, Margerite, Rittersporn oder Schmuckkörbchen als Blumenwiese ausgesäht haben, können Sie nun Schnittblumen aus dem eigenen Garten ernten.