Forstnerbohrer
Forstnerbohrer sind Werkzeugaufsätze für Bohrmaschinen oder Akkubohrschrauber, die Löcher mit großen Durchmessern in Holz und Holzwerkstoffe schneiden. Die im Handel üblichen Größen reichen von Ø 10 mm bis etwa Ø 50 mm (im 5-mm-Schritten).

Für noch größere Durchmesser eignet sich ein Lochsäge-Aufsatz besser. Die charakteristische Form des Forstnerbohrers zeichnet sich durch eine kleine Zentrierspitze und einen kurzen Schneidkopf aus. Forstnerbohrer haben keine lange Bohrwendel wie andere Bohreraufsätze (z. B. für Stein oder Metall). Vor allem werden Forstnerbohrer im Holzbau zum Schneiden von Sacklöchern oder schlichten Grifflöchern (z. B. bei Möbeltüren) verwendet. Auch Astlöcher lassen sich mit dem Forstnerbohrer präzise aufbohren, um diese z. B. mit Querholzdübeln aufzufüllen. Eine weitere Anwendung ist die Herstellung von Aufnahmebohrungen für Topfscharniere in Schranktüren oder für Exzenter-Verbinder bei Regalen.
Praxistipp: Saubere Grifflöcher mit dem Forstnerbohrer
An manchen Schränken sehen Griffe und Knöpfe einfach nicht aus. Grifflöcher sind die Lösung! Aber wie bohrt man große Durchmesser in Schranktüren, ohne dass das Material auf der Unterseite ausreißt?
Der Forstnerbohrer ist das ideale Werkzeug, um große Durchmesser zu bohren. Arbeitet man ohne untergelegte (und verspannte) Zulage, reißt das Material an der Unterseite schnell aus. Das muss nicht so sein:
- Arbeiten Sie von beiden Seiten – so gibt es keine Unterseite, die ausreißen könnte!
- Markieren Sie die Mitte des Grifflochs auf dem Werkstück.
- Bohren Sie nun mit einem normalen Bohreraufsatz (Ø 3 mm) durch die Schranktür. Diese Bohrung dient Ihnen nun als Führung für den Forstnerbohrer!
- Stecken Sie die kleine Zentrierspitze des Forstnerbohrers in die Vertiefung und bohren Sie von beiden Seiten – etwa je zur Hälfte der Materialstärke – durch die Schranktür.
- Die Führungsbohrung sorgt dafür, dass Sie nicht verrutschen und garantiert passgenau von beiden Seiten ins Material bohren!