In den vorherigen Beiträgen wurden schon viele mögliche Ursachen für Rattergeräusche in der Wasserleitung angesprochen.
Wie schwierig es sein kann, die Ursache dafür genau zu lokalisieren, möchte ich nachfolgend beschreiben mit einer Lösungsmöglichkeit.
In unserem ca. 30 Jahre alten 8 Parteien Haus traten von ca. 2 Jahren erst selten, dann zunehmend sehr laute Rattergeräusche auf, hauptsächlich zu hören im rechten Steigestrang des Treppenhauses. Die unteren Bewohner meinten, diese Geräusche kommen von oben, und die oberen meinten, sie kämen von unten, die mittleren meinten teils/teils. Das Rattern trat nur zeitweilig auf, fing langsam an, dann Maschinengewehr-artig und hörte letztlich verlangsamt wieder auf.
Es wurde von unterschiedlichen Wasserentnahmestellen ausgelöst (Wasserhahn, Wasserspülkasten, Dusche), vorwiegend aus einer mittleren Wohnung heraus, aber nicht nur.
Zwei Sanitärfirmen versuchten über mehrere Wochen die Ursache dafür zu finden, öffneten nacheinander in verschiedenen Wohnungen die Wasserhähne, schlossen teilweise Haupt.- und oder Eckventile in den Wohnungen, drosselten Hauptventile an der Hauptwasserleitung und der Zentralheizung im Keller. Da sich das Rattern jedoch nach einem Auftreten für längere Zeit nicht erneut provozieren ließ konnte die Quelle während der Anwesenheit der Fachfirmen nicht lokalisiert werden und man dachte, durch die jeweiligen Abstellmaßnahmen hätte sich die Angelegenheit erledigt.
Auch der sukzessive Austausch älterer Absperrventile brachte keinen Abhilfe, das Rattern trat immer wieder auf.
Zwischenzeitlich waren Bewohner verschiedener Wohnungen mehrere Tage abwesend und sie drehten die Warm- und Kaltwasserhauptventile für ihre eigene Wohnung zu. Weil das Rattern jedoch weiterhin auftrat konnte daraus geschlossen werden, dass der Auslöser wohl nicht in deren (abgesperrten) Wohnung zu finden wäre. In der Sommerzeit waren leicht versetzt bis zu 3 Parteien aus den anderen Wohnungen verreist und ich hängte nach Abstimmung mit den Hausbewohnern eine Liste im Treppenhaus aus, welche Hauptabsperrventile dieser ungenutzten Wohnungen über welche Tage abgesperrt sind. Nun war Jede/r im Haus gefordert in diese Liste einzutragen, wann er/sie an welchem Tag und zu welcher ungefähren Stunde ein Rattern vernommen hat. Durch das zyklische Auf-/Abdrehen der Absperrventile in den verwaisten Wohnungen und dank der Eintragungen in der Liste konnte recht zügig auf eine bestimmte Wohnung geschlossen werden, in welcher die Auslösung der Rattergeräusche zu vermuten wäre.
In dieser Wohnung stellte ich während der Abwesenheit der Bewohner für mindestens 2 Tage bei geöffneten Hauptabsperrventilen zunächst alle Eckventile zu den Waschbecken/Wasserspülkästen ab und öffnete diese dann schrittweise. Auf diese Weise konnte klar festgestellt werden, dass das Rattern durch keines dieser Eckventile oder der dahinter befindlichen Armaturen ausgelöst wurde, sondern nur noch die eingeflieste Duscharmatur dafür in Frage kam, zu der es kein eigenes Absperrventil gab.
Ein Sanitärfachmann untersuchte diese temperaturgesteuerte Duscharmatur, in welcher eine Reihe von Scheiben mit Feder verbaut sein soll, und konnte sogar eine neue Ersatzkartusche dafür besorgen und einbauen, womit Fliesenarbeiten umgänglich waren. Danach war das Rattern endlich dauerhaft verschwunden!