Lautsprecher selber bauen

Boxenbau lohnt sich: Mit einem Hifi-Bausatz und ein paar Stunden in der Werkstatt können Sie klangvolle Lautsprecher selber bauen – so kommen Sie bei Sound und Preis voll auf Ihre Kosten!
Zeichnen Sie die Lage der Schallwände, des Rückens und von Deckel und Boden auf die zugeschnittene Seitenwand.
Die schrägstehende Schallwand oben mit einer entsprechend eingestellten Stichsäge sauber schräg zuschneiden.
Zeichnen Sie nun auf der kleinen oberen Schallwand die Mittelpunkte der Lautsprecherlöcher an und bohrendort mit einem 2-mm-Bohrer je ein Loch.
Hier setzen Sie den Nagel der Oberfräsen-Zirkeleinrichtung an und fräsen die Kreisfalze für Hoch- und Tiefmitteltöner.
Praxistipp: Zirkeleinrichtung
selbst bauen
Um die Lautsprecherchassis und das Anschlussterminal
flächenbündig einlassen zu
können, ist ein exakter Kreisfalz erforderlich.
Die Tiefe des Falzes hängt von der Aufbauhöhe
des jeweiligen Bauteils ab:
Für den Hochtöner ist ein 2 mm tiefer
Falz im Durchmesser von 104,5 mm erforderlich,
der Falz für den Tiefmitteltöner ist
6 mm tief bei einem Durchmesser von
122,5 mm. Das Anschlussterminal ist 3 mm
tief eingelassen, der Kreisfalz hat den
Durchmesser 104 mm. Wichtig ist, dass vor
dem Schneiden der Einbauöffnung gefräst
wird, da für eine einfache Zirkellösung ein
Mittelpunkt erforderlich ist. Die Zirkeleinrichtung
besteht aus einem Streifen Sperrholz
(5 oder 6,5 mm stark), der die Breite
der Oberfräsen-Grundplatte besitzt und etwas
länger als der größtnötige Radius ist.
Die Befestigungsschrauben müssen unbedingt
vollständig im Sperrholz versenkt
sein. Ein einfacher Nagel bildet den Drehpunkt
für die Oberfräse.
Fräsbereich und Montagelöcher der Oberfräse auf einen Streifen dünnes Sperrholz zeichnen. Dort die entsprechenden Bohrungen einbringen.
Fräser einspannen und Außenkante (Fräsradius) eintragen.
Dann jeweils im Abstand des erforderlichen Radius einen Nagel einschlagen.
Nun zeichnen Sie den Radius der beiden Ausschnitte an.
Innerhalb des wegfallenden Bereichs eine groß dimensionierte Bohrung zum Einsetzen des Stichsägeblatts einbringen.
Schneiden Sie nun die Öffnungen für die Chassis. Verwenden Sie ein schmales Kurvensägeblatt, um Brand zu verhindern.
Legen Sie nun diese Schallwand bündig gegen die schrägstehende und verbinden Sie beide vorn mit stabilem Klebeband.
Da beim Verleimen die Seitenwand als „Schablone“ verwendet wird, kleben Sie dort etwas Klebeband auf die Leimstelle.
Nun die Schallwände vorsichtig umdrehen und Holzleim in die Fuge geben.
Bauteile aufstellen, zusammenfügen und auf die Seitenwand spannen. So ist der exakte Anstellwinkel sichergestellt.
Um Verrutschen beim Verleimen zu vermeiden, Nägel in die spätere Leimfläche einschlagen und die Köpfe abkneifen.
Dann jeweils das Gegenstück bündig kräftig aufsetzen – hier in der Winkellade der Deckel und die Rückwand, ...
... hier Deckel/ Rückwand und Seitenwand. Markieren Sie die exakte Lage der Bauteile.
Verleimt wird nun zügig hintereinander: Erst Deckel mit Front und Rückwand, dann sofort diese Einheit mit einer Seite.
Dann folgt die untere Schallwand. Dank der Nagelabdrücke finden die Bauteile schnell die exakte Position und können beim Verpressen nicht verrutschen.
Ist der Leim getrocknet, kann die zweite Seitenwand aufgeleimt werden.
Unten in die Bodenöffnung werden rundum kleine Vierkantleisten als Anschlag der Bodenplatte eingeleimt.
Die Bodenplatte zuschneiden, dann bohren/senken.
Praxistipp: Die Bodenplatte besser einen Hauch kleiner zuschneiden, sonst lässt sie sich später kaum entfernen!
Die vorderen Längskanten erhalten eine Fase. Diese Fase übernimmt eine Funktion bei der Schallabstrahlung.
Das Gehäuse ist fertig. Bevor es an die Technik geht, wird die Box gestaltet.
Hierzu haben wir eine Art Serviettentechnik gewählt: Dabei werden die Oberflächen stückweise mit Acryl-Klarlack bestrichen.
In den nassen Lack gerissene und gewässerte Noten-Fotokopien einlegen. Ohne Wässern gibt es Falten!
Seiten kreuz und quer übereinander legen und mit Lack und Pinsel glattstreichen. Am nächsten Tag klar lackieren.
Während das Gehäuse trocknet, können Sie die Leitungen für das Terminal und die beiden Chassis an die Weiche löten.
Montieren Sie die Frequenzweiche am besten mittig auf der Bodenplatte.
Dann Dämpfungsmaterial gleichmäßig in den oberen Teil der Box stopfen und die Anschlussleitungen der Frequenzweiche durch die Löcher führen.
Jetzt die Bodenplatte montieren, die Chassis und das Terminal anlöten und diese einschrauben.
Jetzt die Bodenplatte montieren, die Chassis und das Terminal anlöten und diese einschrauben.
Wem das Outfit nicht gefällt, der kann statt dessen Furnier, Folie, selbstklebendes Resopal oder Buntlack verwenden.
Praxistipp: Fragen an Sebastian Bayer, Dipl.-Ing. (FH) und Entwicklungsingenieur bei VISATON
Was ist das Besondere an der Topas Light?
Die Topas Light vereint große
Klangfülle mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis.
Aufgrund der Gehäusekonstruktion
konnte eine für einen
10-cm-Lautsprecher enorm tiefe
untere Grenzfrequenz von 35 Hz erreicht
werden. Hierfür verantwortlich
ist vor allem das Transmissionline-/
Bassreflex-Prinzip.
Wie funktioniert das Transmissionline-Prinzip?
Ganz grob gesagt
ähnelt das Prinzip einer Orgelpfeife.
Durch Schall-Reflexion entstehen
stehende Wellen, die sich zu den
Schallwellen des Lautsprechers
addieren. Der Topas Light liegt jedoch
kein reines Transmissionline-
Prinzip zugrunde.
Wodurch zeichnet sich die Box klanglich aus?
Klanglich würde ich
sie als linear abgestimmt, raumfüllend
und warm bezeichnen. Unangenehme
Schärfen oder Überhöhungen
sind ihr fremd. Sie hat einfach dieses
gewisse Etwas, besonders im Bassbereich,
das man von einer solch kleinen
Kombination nicht erwartet.
Wer nach Hifi-Boxen für Klanggenuss deutlich oberhalb der Zimmerlautstärke sucht, wird mit diesen Lautsprechern von Visaton rundum zufrieden sein: Mit dieser Anleitung können Sie die Lautsprecher selber bauen!
Eine Neuentwicklung aus dem Hause Visaton ist der 2-Wege-Lautsprecher Topas Light. Die schlanke Box (90x16x23 cm HxBxT) besticht durch klare Optik und sauberen Klang. Der Lautsprecher brilliert mit einem phantastisch räumlichen Klang und gibt einen für den kleinen Lautsprecher sehr erstaunlichen Bass wieder. Mit einer Nennbelastbarkeit von 30 W (Musikbelastbarkeit 50 W) ist ein Verstärker mit 40 bis 50 Watt (RMS) Ausgangsleistung hervorragend geeignet.
Ausgewogen: Der Frequenzgang zeigt einen äußerst gleichmäßigen Verlauf bis hinab zur unteren Grenze von 35 Hz.
Hifi-Boxen: Lautsprecher bauen
Die Anleitung oben zeigt Schritt für Schritt, wie Sie die Lautsprecher selber bauen. Die passende technische Zeichnung samt Materialliste finden Sie unter www.visaton.de zum kostenlosen Download. Praxistipp: Dort erfahren Sie auch, wie Sie einen Termin zum Probehören vereinbaren können.
- Oberfräse
- Stichsäge
- Akku-Schrauber
- Lötkolben
- Handwerkzeuge
Quelle: selbst ist der Mann 9 / 2012